Ihr Klassiker wurde Opfer der jüngsten Überschwemmungen? Wir besuchten einen Oldtimer-Fan, dem genau das passiert ist, und schauten ihm über die Schulter. Fazit vorab: Mit einem Tag Arbeit können Sie weiteren Verfall stoppen!

Mehrere Leser riefen in den vergangenen Stunden in der Redaktion an, wohl wissend, dass sie zu den Privilegierten der Hochwasser-Katastrophengebiete zählen. Tenor: Zum Glück lief bei mir nur die Garage voll – aber leider stand mein Oldtimer drin. Was soll ich jetzt tun? Uns ist klar, dass das Leben vieler Hochwasseropfer völlig aus den Fugen geraten ist und Oldtimer, mögen sie noch so geliebt sein, für diese Menschen allenfalls ein Randthema sind. Deshalb unser wichtigster Rat: Versuchen Sie im Freundes- oder Bekanntenkreis Helfer zu finden, die sich um Ihren Oldie kümmern, während Sie Besseres zu tun haben.

So wie Jens Kielmann. Der Kfz-Mechaniker ist eine bekannte Größe in Opels KAD-Szene und betreibt eine Werkstatt nahe Hagen. Als dort das Flüsschen Volme am 15. Juli binnen weniger Stunden zu einem reißenden Strom anschwoll, flutete es auch eine am Ufer gelegene Halle Kielmanns – und setzte ein halbes Dutzend Klassiker teils bis übers Dach unter Wasser!

"Glück im Unglück: Nachdem ich einen Hilferuf über Facebook abgesetzt hatte, standen am nächsten Tag zwei Dutzend Menschen vor der Tür, die ich meist nicht mal kannte, und die mir ihre Hilfe anboten!" So war die Halle nach wenigen Stunden schlammfrei, und Kielmann und seine Helfer konnten sich um die Autos kümmern.

Achtung: Es gibt keine Patentrezepte zum Retten von automobilen Flutopfern! Was Sie im Folgenden lesen, ist ein Destillat aus den Erfahrungen des Opel-Fans und eigenen Überlegungen oder Anstrengungen bei dem Versuch, Löschpulver aus Autos zu bekommen, die gebrannt haben. Ob die Maßnahmen rundum erfolgreich sind, wird erst die Zeit zeigen. Sicher ist nur eins: sie helfen, weiteren Verfall zu stoppen!

Material- und Werkzeugliste

• Montage-Overall, besser: Motorrad-Regenkombi
• Ein Dutzend Küchenrollen, Putzlumpen, Spültücher und -schwämme
• Mülltüten
• Hochdruckreiniger, zumindest aber Gartenschlauch mit verstellbarer Düse
• Falls möglich: Druckluft/Kompressor, Tornador oder Nass-Trocken-Sauger
• Kraftstoff-Handpumpe und 2m Kraftstoff-/Gartenschlauch
• Werkzeugkasten, ggf. Spezialschlüssel für Ölablasschrauben und Ölfilter
• Akkuschrauber mit Bohrern
• Volle Batterie (6 oder 12 Volt) mit Überbrückungskabeln
• Große Ölauffangwanne bzw. leere Kanister zum Umfüllen des Altöls und Kraftstoffs
• Neuer Ölfilter sowie 20l Diesel, spezielles Spülöl oder billigstes Motoröl
• 0,5l Bremsflüssigkeit (auf DOT-Code achten)
• Ein Dutzend große Sprühdosen mit Kriechöl oder Ballistol und Fluid Film mit Sonde
• Für neuere Fahrzeuge: Holz- oder Kunststoffkeile und Hebel zum Demontieren geclipster Innenverkleidungen
• Medizinische Spritzen mit Schlauchverlängerung
• Falls greifbar: Endoskop

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