Das vergessene Autohaus von Passau
- 11. März 2015
- Red. OLDTIMER MARKT
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Exklusive Bilder aus dem Autohaus Hausmann. Klicken Sie sich durch unsere große Bildergalerie!
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Während die meisten Nachbarhäuser in den letzten Jahren umfangreich renoviert wurden, blieb beim Autohaus die grüne verblichene Fassade erhalten
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1934 eröffnete Otto Hausmann das Autohaus in der Theresienstraße 27
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Anfang der Fünfziger war die Fassade bereits schon modernisiert, größere Fenster folgten ein paar Jahre später…
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Mitte der Fünfziger: Hier ist die Fassade bereits so, wie sie heute noch zu sehen ist. Die Leuchtreklame ist verschwunden…
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… aber ihre Spuren sind noch heute gut sichtbar
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An den hölzernen Fensterrahmen lässt sich erahnen, wie lange hier kein Handwerker mehr Hand angelegt hat
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Ordnung muss sein: Auch wenn niemand das Gebäude die letzten Jahrzehnte genutzt hat, hatten die Besitzer immer ein Auge darauf
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Wie lange wohl vor der
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Sobald die massive Eingangstür hinter einem zugefallen ist, setzt die Zeitreise ein…
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Laut Otto Hausmanns eigener Aussage eröffnete er das Autohaus 1934, diese Leuchte im Eingangsbereich ist deshalb ein Rätsel
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Direkt neben dem Eingangstor befindet sich das Werkstattbüro. Vom Dornröschenschlaf ist nicht mehr viel geblieben: hier herrscht bereits Chaos
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Wer sich davon nicht abschrecken und stattdessen seinen Blick schweifen lässt, dem erzählt das Haus mit seinen Artefakten viele Geschichten
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In der Ecke steht die Kommunikationszentrale: Wählscheiben-Telefon und Schreibmaschine. Nicht im Bild: die Gegensprechanlage auf dem Schrank
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Otto Hausmann war ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann und nach eigenen Angaben zeitweise der größte Ford-Händler Niederbayerns
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Langsam zerfällt die Zeitkapsel, doch mit jedem Teil das zum Vorschein kommt, erzählt sie eine neue Geschichte
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Traum-Werkstatt im Erdgeschoss: Sie wurde ab Anfang der Fünfziger nur noch als Schauraum genutzt, am Stadtrand gab es eine große Werkstatt
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Die Anfänge: Dieses Foto entstand in den dreißiger Jahren. Die Hebebühne, die gleichzeitig als Lift Autos in den ersten Stock beförderte, steht schon
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Alles neu: In den Fünfzigern dient die Werkstatt nur noch für kleinere Servicearbeiten und als Schauraum
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Was früher wohl in den Vitrinen stand? Heute beherbergen sie hunderte von alten Prospekten
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Hinter der Grube für den damals üblichen Schmierdienst geht es in einen finsteren alten Weinkeller in dem tonnenweise Vorkriegsteile lagern
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Seit wann wohl dieser Motor auf der Werkbank steht? Das dazugehörige Auto dürfte schon lange eingeschmolzen sein…
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Alles wirkt so, als sei gerade erst Feierabend gewesen. Eine gespenstische und zugleich faszinierende Aura umgibt einen
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Massiv: Mit diesem Flaschenzug wurden früher schwere Motoren und Getriebe auf die Werkbank gehievt
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In den Dreißigern war der Kran schon montiert, das große Sprossenfenster wich in den Fünfzigern moderneren Glasbausteinen
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Mantel des Schweigens: Vermutlich hängt dieser Ledermantel seit Hausmanns Tod 1987 an diesem Platz. Er ist auch im Video zu sehen
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Alte Kiste: In einigen der blauen Kisten lagerten bis vor Kurzem noch nagelneue Motoren…
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Vorkriegs-Kinder: Ford Rheinland, Taunus und A-Modell stehen seit vielen Jahren an diesem Platz. Otto Hausmann war Oldtimer-Liebhaber
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Als diese Autos noch neu waren, gab es noch kein zentrales Treppenhaus, ansonsten sieht es schon ähnlich aus, wie heute
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Gesamtkunstwerk: Die Leuchtstoffröhren und ihre kunstvollen Fassungen kommen auf den schwarzen Kacheln besonders gut zur Geltung
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Der Buckel-Taunus stammt noch aus der Vorkriegs-Produktion. Heute sind kaum noch Exemplare aus der Zeit erhalten
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Josef Späth Sen. erklärt mir, wie die Autos in den ersten Stock kamen. Das A-Modell steht hier schon etwas länger, auch wenn es nicht so aussieht…
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Es war das erste Auto, das Otto Hausmann jemals verkauft hat…
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Anlässlich des 1000. verkauften Ford, einem Weltkugel-Taunus, stellte es Otto Hausmann vor 60 Jahren (!!!) als Ausstellungsstück in den ersten Stock
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Erst mit Kränzen geschmückt, dann liebevoll gepflegt und anschließend vergessen. Bis zu seinem Tod kümmerte sich Hausmann um die Autos
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Foto von 1960: Oben stehen fabrikneue Ford P2, unten warten Gebrauchtwagen auf neue Käufer
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Dieser Kompressor versorgte seinerzeit die Werkstatt mit Druckluft, heute schafft er es nicht mehr, die Bühne vollständig anzuheben
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Oft wird erzählt, Hausmann habe Konrad Adenauer mit diesem V8 durch Passau gefahren, doch wie es wirklich war verriet er 1986 im Interview mit TRP1
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Die Autos sind größtenteils unrestauriert. Der Innenraum des 1937 gebauten Ford V8 ist in einem bestchenenden Originalzustand
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Früher standen die tonnenschweren Drehbänke im obersten Stockwerk, irgendwann ließ sie Hausmann ins erste Stockwerk bringen
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Foto des obersten Stockwerks aus den dreißiger Jahren: Man beachte noch den Transmissionsantrieb an der Decke!
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Wer durch die Schwingpforte des Teiletresens im zweiten Stock geht, bleibt staunend vor der Schrankwand voller alter Prospekte stehen
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Chef-Büro: Nachdem er das Autohaus Mitte der Siebziger geschlossen hatte, kam Hausmann täglich hierher, um seine Zeitung zu lesen
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Durch eine Glaswand ist ein kleines Büro mit Aktenschränken vom Chef-Trakt abgetrennt
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Wer suchet: Wer genau weiß, was er für seinen Klassiker braucht, kann Tage in den gut gefüllten Regalen verbringen
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Wann war Ihr letztes Paket mit Holzwolle ausgepolstert statt quietschender Styroporverpackung?
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Dem Himmel ganz nah: Der oberste Stock beherbergt ausschließlich Ersatzteile von neu bis gebraucht und Vorkrieg bis in die Fünfziger…
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Von Oldtimer-Fans geliebt, hier achtlos in der Ecke liegen gelassen. Nagelneue und ungelesene Prospekte
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Das Runde steht sich eckig: In einem Regal in der Ecke finden sich Uralt-Reifen, die teilweise noch nie Asphalt gesehen haben
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Es ist erstaunlich, dass das Gebäude und sein Inhalt den Zweiten Weltkrieg so gut überstanden hat
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Auf Oldtimer-Märkten heißbegehrt, hier behandelt wie Altpapier
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Wer auf der Suche nach Sitzen ist, die jahrzehntelang dunkel gelagert waren, wird hier fündig
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Eigentlich reicht es, sich an einen beliebigen Platz im Autohaus zu stellen und die unzähligen Gegenstände ihre Geschichten erzählen zu lassen
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Regale voller Ersatzteile: Wer hier nicht die Teilenummern im Kopf hat, ist hoffnungslos verloren
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In den dreißiger Jahren sah es auch hier schon fast genauso aus wie heute
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Jäger der vergessenen Schätze: Ford-Schrauber aus der Region durchforsten bei unserem Besuch bereits seit Tagen die Regale
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Darf’s etwas mehr sein?
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Neue Kolben in Hülle und Fülle: Ob sie jemals mit zündfähigem Gemisch in Berührung kommen werden?
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Gut gelagert: Obwohl nicht verpackt, weisen die Ersatzteile nur eine hauchdünne Staubschicht auf
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Chemie aus längst vergessenen Tagen
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Man beachte die Minimax-Schaumlösung in den alten Bügelflaschen rechts
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Viele Dosen sind so alt, dass sich selbst an die herstellenden Firmen kaum noch jemand erinnert
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Eine Schande, dass diese Zeitkapsel nicht so erhalten bleiben kann
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Böser Prinz: Einige der ersten Besucher gingen nicht gerade zimperlich mit Dornröschen um. Die Schattenseiten einer solchen Entdeckung…
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Neue und gebrauchte Kurbwellen für Vorkriegsmotoren liegen aufgetürmt in den Schwerlastregalen, die eigentlich nur aus Baugerüsten gebaut wurden
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Stillleben wohin das Auge auch blickt
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Brauchen Sie einen Dichtungssatz für Ihren Adler? Bitte sehr!
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Auch Werkzeug-Fetischisten kommen bei diesem Anblick auf ihre Kosten
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Otto Hausmann hat das Autohaus fein säuberlich sortiert hinterlassen, doch die Aufräum-Aktion hat bereits überall ihre Spuren und Chaos hinterlassen
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Josef Spät Senior war bereits als Kind im Autohaus. Doch erst jetzt darf er die heiligen Hallen nach alten Teilen durchstöbern: Für den Ford-Fan ein Traum
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Fund im Heizungskeller: Eines der vielen Hochwasser hat die noch original verpackten Prospekte alle zerstört
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Tausende neuer Prospekte sind ein Fall fürs Altpapier. Hier waren die Retter zu spät…
Das vergessene Autohaus von Passau
Im bayerischen Passau liegt ein sagenumwobenes Autohaus mitten in der Altstadt. Jeden Tag liefen tausende Menschen daran vorbei, ohne ihm große Beachtung zu schenken. Unter den Passauern war das Geheimnis allerdings bekannt. Nach rund vier Jahrzehnten mehr oder weniger ruhigen Dornröschenschlafs öffnete das Autohaus Hausmann für eine kurze Zeit zum letzten Mal seine Pforten. Wir haben diese magische Zeitkapsel zum Abschied besucht, bevor sie endgültig in alle Himmelsrichtungen verstreut wird. In der neuen OLDTIMER MARKT Ausgabe 4/2015 lesen Sie, was es mit dem 1934 eröffenten Autohaus auf sich hat.
Der Hausherr hat das Wort
Im Zuge unseres Streifzugs durch das Gebäude fiel uns eine alte VHS-Kassette in die Hand. Auf ihr fanden wir ein Interview des Regional-Senders TRP1 aus dem Jahr 1986, das den Gründer Otto Hausmann zeigt. Ein Jahr vor seinem Tod erzählt er in diesem Bericht interessante Anekdoten zu den ausgestellten und inzwischen geräumten Exponaten.