Boxermotoren: Ausgeglichene Massen
- 14. August 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
Der Reihensechszylinder sei der König der Motoren, heißt es. Oder ist es doch der V12? Manche lieben auch das Wummern eines V8? Wie Sie sehen werden, ist das nicht allein Geschmacksache.
Weil die Kurbelwelle eines Einzylinder-Viertaktmotors immerhin zwei Umdrehungen für einen einzigen Arbeitstakt absolviert, brauchen die großen Einzylinder große Schwungmassen, um trotzdem halbwegs rund zu laufen. Im Laufe der Motorenentwicklung erkannten die Konstrukteure, dass es vorteilhaft ist, den Gesamthubraum eines Triebwerks auf möglichst viele Zylinder zu verteilen, die ihre Arbeitsleistung in gleichmäßigen Abständen auf die Kurbelwelle übertragen.
Ein frühes Beispiel für diese Überlegungen war der Contra-Motor, mit dem Karl Benz 1897 gleich ein weiteres Problem schnell laufender Verbrennungsmaschinen löste: den Massenausgleich. Dieser erste Boxermotor der Geschichte schüttelte die Passagiere des Benz Velo weit weniger durcheinander als sein Vorgänger mit zwei parallel liegenden Zylindern. Als Gegengewicht für den horizontal hin und her laufenden Kolben fungierte hier einfach ein zweiter, spiegelbildlich angeordneter Kolben in einem gegenüber liegenden Zylinder. Beide Kolben laufen gleichzeitig nach außen und anschließend wieder nach innen - und heben ihre Massenkräfte damit gegenseitig auf. Bis heute gilt der Boxer in Sachen Massenausgleich als vorbildlich.
Der tiefe Schwerpunkt ist eine Stärke des Boxermotors. Hier auf die Spitze getrieben beim luftgekühlten VW-Vierzylinder für Bus und Typ 3
Siehe auch: Reihenmotor, V-Motor