An Mut und Selbstbewusstsein mangelte es den Amis nie. "Das 97er Modell", sagte Chefkonstrukteur Dave Hill anlässlich der Präsentation, "ist die beste Corvette, die es je gab." Punkt. Bei aller Moderne und einem sagenhaften cw-Wert von 0,29 – ohne Traditionen ging es nicht. Kunststoffkarosserie und V8 mussten sein. Wie gehabt bildete ein Rahmen die tragende Struktur, der jetzt allerdings dank eines massiven Zentraltunnels und stabiler Längsträger sowie neuer Fertigungsmethoden viermal so steif ausfiel, wie die Entwickler betonten. Erstmals wurde das Getriebe in Transaxle-Bauweise an die Hinterachse verlegt.

Im Jahr 2003 wurde zum 50. Geburtstag der Corvette die limitierte 50th Anniversary Special Edition in Anniversary-Dunkelrot mit champagnerfarbenen Felgen aufgelegt

Der neue LS1-V8 mit 5,7 Liter Hubraum war im Gegensatz zur vorherigen Generation komplett aus Leichtmetall gefertigt und wog rund 40 Kilo weniger als sein Vorgänger. 344 PS bei 5600 U/min leistete der neue Smallblock, der an eine Viergang-Automatik oder auf Wunsch an ein Borg-Warner-Sechsgangschaltgetriebe gekoppelt war. Weil in der Entwicklung zu viel Zeit verloren gegangen war, gab es die C5 im ersten Jahr nur als Targa-Coupé-Ausführung, das Convertible ließ bis 1998 auf sich warten. Zum Herbst 1998 kam schließlich die dritte C5-Variante dazu: ein "Fixed Roof Coupe" mit festem Dach. Es ergänzte als 400 Dollar günstigeres, sportliches Einstiegsmodell die Palette. Mit der fiesen Hartop-Z06 mit 385 PS folgte 2001 schließlich die Vette, auf die Liebhaber der alten ZR-1 gewartet hatten. Ab dem Modelljahr 2002 kam ihr LS6-V8 dank tiefgreifender technischer Änderungen sogar auf 405 PS.

Der LS6-V8 der fiesen Z06 leistete anfangs 385, später sogar 405 PS. Die Z06 des Modelljahrs 2001 mit Sechsgangschaltgetriebe schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden

Heute sind unter Sammlern vor allem die C5-Sondermodelle wie die "Commemorative Edition" der Z06, die es nur in "LeMans Blue" mit Rennstreifen gab, und die limitierte Anniversary-rote "50th Anniversary Special Edition" begehrt. Die billigsten C5-Angebote liegen bei 20.000 Euro, richtig gute Exemplare und Sondermodelle kosten gerade mal 10.000 Euro mehr, darüber liegt nur die Z06. Damit ist die C5 die beste Corvette, die es derzeit für überschaubares Geld gibt.

2001 feierte Corvette Racing mit der C5-R den Sieg in der GTS-Klasse sowie den achten Gesamtrang in Le Mans. Es folgen zahllose weitere Triumphe bis zur Ablöse durch die C6.R im Jahr 2005

Und ein Eintrag in den Geschichtsbüchern der Automobilhistorie ist der fünften Corvette-Generation so gut wie sicher: Als eines der letzten Serienfahrzeuge überhaupt kam sie mit Klappscheinwerfern auf den Markt. Fußgängerschutz und anfällige Technik, an deren Stelle längst moderne LED-Spielerein getreten sind, sorgen dafür, dass ihr diese "Auszeichnung" kaum mehr zu nehmen ist.

Die Top-Version namens Z06 basierte auf dem Einstiegsmodell mit kurzer Heckscheibe, dem "Fixed Roof Coupé". Damit wurde das preisgünstigste zum teuersten Modell der Baureihe