Der erste "neue" XKSS ist fertig

Fast sechzig Jahre lang haben neun Jaguar XKSS gefehlt. Sie wurden entweder ein Raub der Flammen, als es im Jaguar-Stammwerk Anfang 1957 brannte, oder konnten durch die darauffolgende Stilllegung nicht mehr produziert werden, um die eigentlich geplante Stückzahl von 25 Exemplaren zu erreichen. Anfang dieses Jahres kündigte der Hersteller an, diese Lücke schließen zu wollen - und nun ist der erste der neun neuen XKSS fertig. Jaguar Classic präsentierte das Auto Mitte November im Petersen Museum in Los Angeles. Die weiteren acht - alle bereits zum Stückpreis von einer Millionen Pfund (rund 1,17 Millionen Euro) verkauft - sollen bald folgen, doch der aufwendige Fertigungsprozess bedingt eine etwas langsamere Gangart, als dies bei den aktuell produzierten Jaguars der Fall ist.

10.000 Stunden für einen XKSS

Exakt nach den Vorgaben der alten Modelle wird der "neue" XKSS größtenteils von Hand gefertigt. Um sicherzustellen, dass alles wirklich perfekt wird, hat das Team von Jaguar Classic vorher jedoch auf modernste Methoden zurückgegriffen. So wurden originale Fahrzeuge aus der alten Serie digital genauestens vermessen, CAD-unterstützte Maschinen helfen beim Zusammenbau der neugefertigten Chassis. Trotz aller modernen Errungenschaften gibt es jedoch so gut wie keine Abweichungen zu 1957: Die Karosserie wird traditionell auf einem englischen Rad aus einer Magnesium-Legierung geformt, dazu kommen authentische Dunlop-Scheibenbremsen, aus einer Aluminum-Magnesium-Legierung gefertigte zweiteilige Scheibenräder und natürlich der 262 PS starke 3,4-Liter-Motor mit drei Weber-DCO3-Vergasern. Die einzige Abweichung des Neubaus ist die erhöhte Sicherheit, wie zum Beispiel beim Tank, der durch moderne Materialien wesentlich robuster wurde.
Das alles dauert natürlich: Für jeden XKSS berechnet Jaguar eine Bauzeit von rund 10.000 Stunden.