Weg frei für Nachbauten

Ferrari verliert Schutz für das Design des 250 GTO

Hochgeladenes Bild Eines der wertvollsten Autos aller Zeiten: Ferrari 250 GTO (Foto: RM Sotheby's/Patrick Ernzen)

Der Ferrari 250 GTO gilt als eines der schönsten und wertvollsten Autos aller Zeiten. 2018 erzielte ein Modell der Baureihe mit über 41,5 Millionen Euro die höchste je bei einer Versteigerung gezahlte Verkaufssumme. Nun hat Ferrari aber in einem komplizierten Rechtsstreit die Markenrechte für das von 1962 bis 1964 nur 39 mal gebaute Homologationsmodell verloren. Damit ist der Weg frei für Nachbauten.

Ares Design klagt – und gewinnt

Treibende Kraft hinter dieser Entscheidung ist der kleine Autobauer Ares Design aus Modena, der bisher mit modernen Interpretationen und Replika klassischer Sportwagen auf dem technischen Gerüst von Neufahrzeugen von sich Reden machte. Jüngste Kreation des Hauses ist der Panther ProgettoUno, eine auf 21 Exemplare limitierte Neuauflage des De Tomaso Pantera, die technisch auf dem Lamborghini Huracan basiert.

Hochgeladenes Bild So stellt sich die Designschmiede Ares eine Neuaflage des 250 GTO vor

Schon 2018 tauchten die Entwürfe eines modernen 250 GTO aus der Designschmiede auf – doch Hersteller Ferrari blockierte den ca. 1 Million Euro teuren Umbau auf Basis des 812 Superfast. Aber der Schutz am geistigen Eigentum kann erlöschen: Wird das Design für eine besimmte Zeit nicht mehr verwendet, darf es adaptiert werden. "Use it or lose it" – nutze es, oder du verlierst es – heißt das Prinzip, auf das sich Ares berief, als es den Fall vor das EUIPO trug, das Amt der EU für geistiges Eigentum.

Keine Intention zur Nutzung

Dort entschied man, Ferrari habe zwar zuletzt von Marke und Design in Form von Modellen und Spielzeugen Gebrauch gemacht, man sehe aber beim Hersteller keine Intention, es auf andere Güter – wie Straßenfahrzeuge – anzuwenden. Der Weg für die von Ares geplanten Replika ist also frei, während die Sportwagenfirma immerhin die Rechte für Spielzeugautos behält.

Damit entschied man auf europäischer Ebene anders, als zuvor innerhalb der Landesgrenzen: 2019 noch untersagte ein Gericht in Bologna Kopien und Nachbauten aller Art mit der Begründung, der 250 GTO sei ein Kunstwerk.