Muss Sechsvolt-Licht wirklich funzlig sein?
- 16. Januar 2019
- Red. OLDTIMER MARKT
In den Köpfen hat sich mittlerweile festgesetzt, dass Sechsvolt-Elektrik automatisch mit einer schwachen Beleuchtung einhergehen muss. Das ist nur insofern richtig, als die serienmäßigen Bilux-Glühlampen weniger Licht abgeben als spätere Lichtsysteme mit Halogenlampen. Wegen der weniger leistungsfähigen Gleichstrom-Lichtmaschinen wurden außerdem alle elektrischen Verbraucher sparsamer ausgelegt als bei Fahrzeugen mit Drehstromgeneratoren. Im Neuzustand war das Licht eines Sechsvolt-Käfers nicht nennenswert schlechter als das der ersten Generation mit Zwölfvolt-Bordnetz. Der Grund, weshalb die Beleuchtung mit sechs Volt heute deutlich funzeliger ausfällt, liegt in den Übergangswiderständen, die sich umso stärker bemerkbar machen je weniger Spannung zur Verfügung steht. Von ursprünglichen sechs Volt kommen am Scheinwerfer oft nur noch fünf an.
Kontaktspray beseitigt Übergangswiderstände auch in schwer erreichbaren Bereichen
Verbessern lässt sich dieser Wert durch eine gründliche Reinigung aller Schalter und Steckverbindungen. Gehen Sie einfach den kompletten Kabelbaum durch und reinigen Sie alle Steckverbindungen mit einem Glasfaserstift oder feinem Schleifpapier. Die Prozedur ist zwar zeitaufwändig, dabei sehen Sie aber selbst, wieviel Oxidation sich bereits an Kabelschuhen und anderen Verbindern gebildet hat. Aber nicht alle Bereiche lassen einfach trennen und säubern. Übergangswiderstände können auch in Schaltern oder Zündschloss-Grundplatten auftreten. Hier hilft Kontaktspray (beispielsweise Kontakt 60), um wieder zu einem sauberen Stromfluss zu erreichen.
Simpel, aber effektiv: Ein Relais kann die Stromversorgung des Lichts steuern
Ein probates Mittel ist übrigens auch eine Relaissteuerung des Scheinwerferlichts. Dabei wird die ursprüngliche Stromzufuhr nur noch zum Ein- und Ausschalten des Relais verwendet, während der Strom für die Scheinwerfer direkt von der Batterie kommt (bitte immer mit zusätzlicher Absicherung!). Mittlerweile gibt es auch Sechsvolt-H4-Lampen mit einem Bilux-Sockel, die in die originalen Reflektoren und Steckfassungen passen. Aber Vorsicht: Deren erhöhter Strombedarf kann bei längeren Nachtfahrten die Batterie leersaugen, wenn nicht auch eine stärkere Lichtmaschine zum Einsatz kommt.
H4-Lampen gibt es völlig legal auch mit dem alten Bilux-Sockel