Wörterbuch: Lenkrollradius
- 27. Juni 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
Der Lenkrollradius ist der Abstand zwischen dem Schnittpunkt der verlängerten Schwenkachse des Achsschenkels mit der Fahrbahn und dem Mittelpunkt der Radaufstandsfläche auf der Fahrbahn. Liegt der (gedachte) Schnittpunkt der Schwenkachse vom Fahrzeugkörper aus betrachtet hinter dem Radmittelpunkt, spricht man von einem negativen Lenkrollradius, liegt er diesseits, von einem positven. Dieser Lenkrollradius wirkt als Hebel - und ein zu großer positiver Lenkrollradius kann gravierende Folgen haben.
Wenn beispielsweise eines der beiden gelenkten Räder aufgrund unterschiedlicher Fahrbahnbeschaffenheit stärker gebremst wird als das andere, verstärkt der Hebel des Lenkrollradius diesen Effekt stark, und das Fahrzeug kann ins Schleudern geraten! Ein negativer Lenkrollradius wirkt dagegen stabilisierend, weshalb ihn heute praktisch alle Autos ab Werk aufweisen. Dass nicht alle Autofahrer dieses Prinzip verstanden haben, beweisen "getunte" Polo, Corsa & Co, die mit Spurverbreiterungen und Rädern mit geringer Einpresstiefe daherkommen, die aus den Radkästen quellen. Schon bei ausgeprägten Fahrbahnlängsrillen wissen deren Fahrer manchmal nicht mehr so recht, wo es eigentlich langgeht.