Vorderradführung: Führungsqualitäten gefragt
- 26. September 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
Die Vorderradführung ist eines der komplexesten Bauteile am Motorrad. Das Rad muss nicht nur exakt geführt, sondern auch abgefedert und gelenkt werden. Die Aufhängung soll das Rad unter allen Bedingungen spurstabil und ohne große Änderungen der Fahrwerksgeometrie führen, gleichzeitig aber möglichst fein ansprechen und einen großen, gut gedämpften Federweg bieten - die eierlegende Wollmilchsau hat im Vergleich dazu einen ruhigen Job!
Theoretisch ist es am günstigsten, die drei Aufgaben sauber voneinander zu trennen, wie es mit auto-ähnlichen Achsschenkel- oder Radnabenlenkungen immer mal wieder versucht wurde. Zwischenzeitlich gab es die Trapez- oder Pendelgabel. Die überwältigende Mehrheit aller Oldtimer und modernen Motorräder rollt aber mit Teleskop- oder Schwinggabeln durch die Lande. Ganz wie beim Fahrrad sind sie drehbar mittels Wälzlager in einem Lenkkopf geführt. Dessen Winkel zur Fahrbahnoberfläche hat entscheidenden Einfluss auf das Fahrverhalten: Je größer der Lenkkopfwinkel, desto besser ist die Handlichkeit, allerdings auf Kosten der Richtungsstabilität, und umgekehrt.
Von ähnlicher Bedeutung ist der Nachlauf, der als Abstand zwischen einer Verlängerung des Lenkkopfes und eines Lots an der Radachse gemessen wird (siehe Abbildung). Je größer der Nachlauf, desto höher die Rückstellkräfte der Lenkung und desto unbeirrter der Geradeauslauf.
Siehe auch: Trapetzgabel