1905 meldet Charles Y. Knight in Chicago seinen neuartigen Motor zum Patent an. Es handelt sich um eine Variante des Ottomotors, bei der Ein- und Auslass über zylindrische Hülsenschieber gesteuert werden. Die beiden Hülsen liegen ineinander im Zylinder, wobei die innere zugleich als Laufbuchse für den Kolben dient.
Eine kleine Kurbelwelle, die hier die Aufgabe einer Nockenwelle übernimmt, bewegt die beiden Hülsen über kurze Pleuelstangen unabhängig von einander auf und ab, wodurch abwechselnd die seitlichen Ein- und Auslasskanäle freigegeben werden.
Der Schiebermotor läuft außerordentlich kultiviert und leise, hat jedoch Probleme mit Schmierung und Kühlung der großen Reibungsflächen. Außerdem setzt die erhebliche Massenträgheit der Hülsen der Drehzahl enge Grenzen. Innen gibt sich der Knight-Hülsenschiebermotor übrigens äußerst modern: Ein Muldenkolben bildet zusammen mit dem Zylinderkopf einen eiförmigen Brennraum.