Resonanzaufladung: Schwingendes Gemisch
- 08. August 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
Neben vielen anderen Faktoren trägt vor allem die Auslegung des Ansaugtraktes bei Viertaktmotoren wesentlich zur Verbesserung des Gaswechsels bei. Durch das pulsierende Ansaugen und Ausstoßen der Gase wird bei jedem Motor sowohl im Ansaug-, als auch im Auslasssystem ein Schwingungsvorgang eingeleitet.
Am Ende des Ansaugtaktes strömt die Gassäule mit hoher Geschwindigkeit dem sich schließenden Einlassventil zu. Das Gas wird dabei durch den immer kleiner werdenden Ansaugquerschnitt abgebremst, die träge Gassäule brandet regelrecht gegen das Ventil, staut sich auf und erhöht den Druck am Einlass, bis eine Rückströmung einsetzt. Damit ist der Schwingungsvorgang im Ansaugrohr eingeleitet.
Am anderen Ende des Schwingrohres findet wiederum eine Reflexion statt. Nun öffnet sich das Einlassventil erneut und die Gassäule kann mit hohem Druck in den Zylinder eintreten ? vorausgesetzt, die Schwingung läuft in genau diesem Moment auf das Ventil zu.
Ist dies durch die bauliche Auslegung des Ansaug- oder besser Schwingrohres der Fall, so spricht man von einem Resonanzsystem. Bei vielen früheren Sport- und Rennmotoren verwandten die Konstrukteure diesen Trick. Besonders gut sind die langen Schwingrohre beim 300SL von Mercedes-Benz zu sehen. Allerdings funktioniert die Leistungssteigerung durch Resonanzaufladung nur über einen relativ kleinen Drehzahlbereich.