Hydraulische Bremsanlagen: Stark unter Druck

Hydraulische Bremsanlagen: Stark unter Druck

Inhaltsbild

Der Funktion von Hydraulikbremsen liegen zwei physikalische Erkenntnisse zugunde: Zum einen jene, dass sich eine Flüssigkeit nicht komprimieren lässt, zum anderen die, dass Flüssigkeiten einen in einem geschlossenen System auf sie ausgeübten Druck gleichmäßig in alle Richtungen übertragen und weitergeben.

Hydraulische Bremsanlagen arbeiten mit einem Geberzylinder, einem Leitungssystem und den Nehmerzylindern. Bei letzteren kann es sich um die Radbremszylinder in einer Trommelbremse handeln, aber auch um die Bremssättel von Scheibenbremsen.
Das generelle Funktionsprinzip ist leicht verständlich. Die vom Fahrer aufgebrachte Kraft wirkt auf einen Kolben im Hauptbremszylinder. Dieser Kolben übt Druck auf die Bremsflüssigkeit aus, die ihn gleichmäßig an die Nehmerzylinder weiterleitet. Dort entsteht wiederum eine Kolbenkraft, die ihrerseits das Rad abbremst, beispielsweise indem sie die Bremsbacken an die sich mit dem Rad drehende Trommel presst.

_Inhaltsbild Simpel und überschaubar: das Funktionsschema eines hydraulischen Bremssystems. Kritisch wird’s nur, wenn eine Undichtigkeit auftritt_

Generell gilt, dass die Eingangs- und Ausgangskraft bei gleicher Querschnittsfläche von Geber- und Nehmerzylinder praktisch gleich groß ist, wobei die Zahl der Nehmerzylinder keine Rolle spielt. Allerdings lässt sich einfach eine hydraulische Übersetzung erzielen, denn bei unterschiedlich großen Querschnittsflächen der Geber- und Nehmerzylinder ändert sich die Kolbenkraft drastisch.
Ein relativ kleiner Geberzylinder und relativ große Nehmerzylinder ergeben eine vielfach höhere Bremskraft als dies bei identischen Querschnitten der Fall ist. Ein weiterer Vorteil: Der Druck lässt sich um jede Ecke führen, ohne das es zu Kraftverlusten kommt!