Holz: Naturbaustoff
- 05. September 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
-
Querschnitt gewachsener Schichten
-
Unbearbeitetes Holz weist verschiedenste Eigenschaften auf
-
Für den Rahmen spielt die Farbe des Holzes keine Rolle...
-
...wohl aber der fachmännische Umgang mit dem Naturmaterial
-
Am Innenraums dieses Chevrolet-Superior-Busses, Jahrgang 1925, erkennt man schön, welche Rolle Holz früher einmal im Kraftfahrzeugbau spielte
-
..und auch das gab es früher einmal: Holzräder
-
Übergangsstadium: Nach dem zweiten Weltkrieg verdrängt das Blech zusehends das Holz. Die
Die Pioniere des Automobilbaus hätten sicherlich von vornherein Fahrzeuge mit Ganzstahlkarosserien bauen können, nur war die Metallbearbeitung damals meist schwerste Handarbeit und im Gegensatz zur relativ leichten Holzbearbeitung teuer - auch vom Rohstoff her. Das meist verwendete Bauholz für Autokarosserien ist Esche. Wer sich auf die Suche danach begibt, etwa um morsche Stücke einer Karosserie auszutauschen, sollte aber ein paar Dinge wissen.
Esche darf nicht aus der Trockenkammer kommen, sondern muss an der Luft abgelagert und getrocknet sein ? pro Zentimeter Stärke darf ein Jahr als Richtwert gelten. Künstlich getrocknetes Holz trägt starke Spannungen in sich, was spätestens beim Längsschnitt unangenehm auffällt. Während im Möbelbau wegen der trockenen Raumluft zehn Prozent Feuchtigkeit die Obergrenze sind, hat der Stellmacher gerne 11 bis 14 Prozent. Esche wird auch in verschiedenen Klassen angeboten.
Von der hellen makellosen Qualität, der sogenannten "weißen Esche" sollte man die Finger lassen. Sie wird im Möbelbau verwendet und ist daher am teuersten. Den Holzkarosseriebauer stört unansehnliches Holz dagegen wenig. Dunkles Kernholz oder Farbfehler spielen keine Rolle, Äste schon.
Tragende Rolle
Die filigranen Speichenräder früher Vehikel wären mit dem Gewicht einer Stahlkarosserie nicht fertig geworden und beim ersten Schlagloch oder Hindernis sprichwörtlich in die Knie gegangen. Außerdem, was im Wagenbau gut und bewährt war, konnte für die "stinkenden Benzinkutschen" nicht schlecht sein. Und so wurde Holz zu einem der tragenden Werkstoffe der Autoindustrie.
Von der Karosserie über Räder bis hin zur Innenausstattung mit Lenkrad und Schaltknauf - der nachwachsende Rohstoff war wegen seiner Festigkeit und seinem niedrigen Gewicht nach den Metallen der Werkstoff Nummer zwei im Automobil, wobei in Europa vor allem Esche-, aber auch Buchenholz im Karosseriebereich verwendet wurden.
Geliebter Woody
Dies änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Aufkommen der selbsttragenden Karosserie. Und mit dem Siegeszug der Kunststoffe blieb Holz fast nur noch als Zierat übrig - sieht man einmal von Nutzfahrzeugladeflächen ab.