In den fünfziger Jahren schwappte aus den USA eine Modewelle mit spitz nach oben zulaufenden hinteren Kotflügeln herüber - so kamen die Heckflossen in die Welt. Den Beginn machte der Cadillac-Jahrgang 1948. GM-Designchef Harley Earl ließ sich vom Doppel-Leitwerk des amerikanischen Lightning-Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg inspirieren. Den Höhepunkt markierte der ’59er Jahrgang der GM-Marke zusammen mit dem Modelljahr 1961 beim Chrysler-Konzern.
In Europa bekannte Vertreter dieser Mode sind unter anderem die Mercedes-Benz-Modelle aus den sechziger Jahre (in Stuttgart hießen die Flossen im Werksjargon offiziell „Peilkanten“) oder auch der Peugeot 404. In Extremform, allerdings mit einem durchaus ernstzunehmenden aerodynamischen Hintergrund, schuf die spitzesten Flossen der Italiener Franco Scaglione an den BAT-Modellen von Alfa Romeo zu Beginn der fünfziger Jahre.
Aber keine Mode ohne Vorbilder: Die mehr oder weniger ausgeprägte einzelne Dachfinne am Heck war als eine Art Vorläufer der Heckflosse schon bei Stromlinienwagen der dreißiger Jahre bekannt (so etwa bei den großen Tatra aus der Tschechoslowakei).