Ölkennzahlen: Motoröl-Scrabble
- 27. Juni 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
Erdöl setzt sich aus Kohlenstoff und Wasserstoff, beziehungsweise deren unterschiedliche Molekülstrukturen wie Paraffine, Naphtene und Aromaten zusammen - mit geringen Anteilen Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff, Wasser oder Metallen. Durch Entgasen, Entsalzen, Entwässern und dem Entfernen von Feststoffen wird daraus Rohöl.
Mineralöl wiederum ist weiter verarbeitetes Rohöl. Es ensteht durch Trennverfahren wie Destillation oder Raffination, wobei bestimmte Bestandteile aufgespalten oder abgetrennt werden, und setzt sich zusammen aus Paraffinen, Naphtenen und Aromaten oder deren Verbünden sowie aus Spuren an Fremdstoffen.
Synthetisches Öl erhält man, wenn durch weitere Verfahren wie etwa Entparaffinierung, Hydrierung oder Hydrocracken in diese Molekülstrukturen eingegriffen wird, um die Eigenschaften des Mineralöls gezielt nach gewünschten Kriterien zu verändern. Dabei unterscheidet man abhängig vom Grad der Einflußnahme auf die natürlichen Molekülverbände im Mineralöl zwischen teilsynthetischen Ölen und vollsynthetischen Ölen. Die Grenzen sind fließend. Je weiter die Motorenentwicklung voranschritt, desto mehr wuchsen die Anforderungen an Motoröl. Eine Klasseneinteilung wurde notwendig.
Die moderne Klassifizierung
Oben sind die API-Klassen, darunter in Grau und Rot die vom ACEA abgelösten des CCMC
Die Vorreiterrolle spielte hier das American Petroleum Institute (API), das Anfang der vierziger Jahre seine S-Spezifikation für Ottomotoren und C-Klassen für Dieselmotoren herausbrachte.
Ein zweiter Buchstabe gibt den Leistungsstand des jeweiligen Motoröls wieder. Wichtig zu wissen ist, das die höhere Klasse jeweils alle Anforderungen der vorhergehenden erfüllt. Wer SF für seinen Motor braucht, kann also SG einfüllen.
Für Europa gibt es heute die ACEA-Spezifikation von A1 bis A3 (Benziner) und B1 bis B4 (Diesel-Pkw). Die T-Klassen des API für Zweitakter gelten nicht mehr, neue Spezifikationen sind in Arbeit.