Schraubertricks

Den Oldtimer richtig Einmotten

Inhaltsbild Winterschlaf, aber richtig

Wenn die letzten Oldtimerveranstaltungen vorüber sind und der Herbst ins Land zieht, gehen die meisten Fahrzeugklassiker in die Winterpause. Wichtig dabei ist vor allem ein geeigneter Abstellplatz. Bei der Einlagerung und Konservierung des Oldtimers gibt es ein paar grundlegende Dinge zu beachten, um ärgerliche und vor allem kostspielige Standschäden zu vermeiden, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ).

  • Der Abstellplatz sollte eine möglichst konstante Raumtemperatur aufweisen und gut belüftet sein, um das Entstehen von Kondenswasser zu verhindern. Wird eine Schutzhülle verwendet, dann sollte einer atmungsaktiven Stoffgarage der Vorzug gegeben werden. Gegen Feuchtigkeit helfen beispielsweise so genannte Entfeuchter-Granulate. Die GTÜ empfiehlt, darauf zu achten, dass die Luft nicht zu trocken wird, da sonst Gummis, Leder und Hölzer leiden.
  • Vor dem „Winterschlaf“ sollte der Motor auf Betriebstemperatur gebracht und der Kühlerfrostschutz geprüft sowie gegebenenfalls aufgefüllt werden. Auch die Scheibenwaschanlage sollte mit entsprechenden Mitteln frostsicher gemacht werden. Anschließend ist das Auto von oben und unten zu waschen sowie der Lack zu konservieren. Ebenso empfiehlt die GTÜ, das Auto vollzutanken und einen Ölwechsel vorzunehmen.
  • Der Motor sollte durch die Ansaug- oder Kerzenbohrungen konserviert und die Ansaug- und Auspufföffnungen mit ölgetränkten Lappen verschlossen werden. Die Batterie sollte nach dem Ausbau in einem trockenen, frostfreien Raum lagern und regelmäßig entladen und geladen werden. Hilfreich sind hier Akku-Puls-Lader, die mittlerweile sehr günstig zu bekommen sind.
  • Den Reifenluftdruck um je ein Bar rundum erhöhen und den Wagen kippsicher aufbocken, so dass die Räder entlastet sind, aber noch Kontakt zum Boden haben und die Federn und Stoßdämpfer etwas belastet bleiben.
  • Wenn möglich sollten die Fenster einen Spalt offen stehen und gute Luftzirkulation in der Garage herrschen, Cabrioverdecke müssen trocken sein, sollten imprägniert und ebenfalls einen Spalt geöffnet bleiben. Weitere Maßnahmen: Scheibenwischerblätter abklappen und die Gummis mit Talkum einreiben, Chromteile mit Paraffin oder Schutzwachs einstreichen und die gesamte Karosserie nach Roststellen absuchen und wenn nötig behandeln. Idealerweise können die Hohlräume und Falze versiegelt werden. Auch die Gummiabdichtungen sind mit Pflegemittel zu behandeln.
  • Die Handbremse sollte nicht festgezogen sein. Den Motor später unbedingt im Leerlauf und mit angezogener Handbremse starten, da sich die über den Winter Kupplung festsetzen kann.
  • Eventuell kann eine Ruheversicherung abgeschlossen werden bzw. sollte der Versicherungsvertrag hinsichtlich Ruhephasen oder Saisonzeiträume noch einmal überprüft werden.

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