Die Frage nach dem größten Rennfahrer aller Zeiten wurde oft gestellt. Ferdinand Porsche hat sie beantwortet: Tazio Nuvolari sei der größte Fahrer der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, befand der geniale Konstrukteur. Aber was machte den Fliegenden Mantuaner, der am 16. November 1882 – also vor 130 Jahren – geboren wurde, so besonders? So wie später Michael Schumacher war er in der Lage, mit unterlegenem Material auch scheinbar unbesiegbare Gegner zu bezwingen.

So geschehen beim Großen Preis von Deutschland 1935, als Nivola den deutschen Silberpfeilen von Mercedes-Benz und Auto Union auf dem Nürburgring im veralteten Alfa Romeo Tipo B den Auspuff zeigte. Oder auf dem Motorrad: Nachdem er sich bei einem Unfall beide Beine gebrochen hatte, ließ er sich eine Woche später von zwei Mechanikern auf seine 350er Bianchi heben und holte sich 1924 in Monza den Europameistertitel. In Krankenhäusern war er Stammgast, und als er von einem Journalisten gefragt wurde, warum er trotzdem immer wieder in Rennwagen steige, antwortete er: "Die meisten Menschen sterben im Bett und legen sich doch jeden Abend wieder hinein!"

Tazio Nuvolari starb am 11. August 1953 im Alter von 69 Jahren an einem Lungenleiden – im Bett.