Saisonabschluss auf Bayrisch
- 21. Dezember 2023
- Red. OLDTIMER MARKT
Zum Saisonabschluss 2023 pilgerten rund 16000 Oldie-Fans zur Retro Classics Bavaria nach Franken. In drei Hallen der Messe Nürnberg konnten die Jünger des alten Blechs in die Tiefen der Klassikszene eintauchen. Tuning-Ikonen der achtziger- und neunziger Jahre waren in Halle 3A vertreten, ganz nach dem Motto „Tiefer, breiter, schneller“. VW Scirocco im Testarossa-Look, Ford Capri mit Flügeltüren oder Berties Manta aus dem Sequel von Manta, Manta gaben sich mit über 20 anderen Fahrzeugen dieser schrillen Epoche ein Stelldichein.
Die Rennsport-affine Gesellschaft vermisste zwar den SimRacing-Simulator des letzten Jahres, als Trost gab es, nicht weniger elektrisch, eine Indoor-Kartstrecke zu erfahren.
Handfester waren da einige echte Rennsportzeugen: Der Rallye-Legenden-Cup rund um Macher und Enthusiast Tilo Macht fuhr die Crème de la Crème aus den Glanzzeiten des Rallyesports vor. Namen wie Lancia Stratos, Opel Ascona 400 und Audi Quattro, die selbst der Motorsport-fernen Generation Z geläufig sind, klangen durch die Hallen. Höhepunkt dieses Displays war die Autogrammstunde mit dem zweifachen Rallye-Weltmeister und vierfachen Monte-Sieger Walter Röhrl und der Nürnberger Rennsportlegende Gerhard Müller. In bekannter Manier signierte Röhrl das Armaturenbrett eines Renn-Quattro.
Nicht minder sportlich, aber dafür mit mehr Unternehmergeist ging es bei der Sonderschau zum Erbe von Erich Bitter zu. In diesem Jahr wäre Bitter, dessen Firma sich in den achtziger-Jahren zu Deutschlands achtgrößtem Automobilhersteller gemausert hatte, 90 geworden. Zu diesem Jubiläum stellte man alle Serienfahrzeuge sowie seltene Prototypen und Einzelstücke des Herstellers aus, was es laut dem Veranstalter in dieser Form bis dahin noch nicht gegeben hat. Im Zentrum stand Bitters Erstlingswerk, der Bitter-CD, der antriebstechnisch auf dem Opel Diplomat basiert.
Im nicht zur Gänze gefüllten Clubbereich, zeigte der Stand von Intertrab e.V., des internationalen Trabant Registers, volksnähere Kost. Überraschen konnten hier aber neben Trabant und Wartburg Exoten und Rennmaschinen von MZ aus Zschoppau sowie andere Pretiosen der Planwirtschaft. In den nächsten Jahren soll die „Fahrkultur-Ost“ noch stärker auf der Veranstaltung verankert werden, was sicher noch viel Interessantes und Unbekanntes für den Otto-Normal-Wessi zum Vorschein bringen wird.
Einige Aussteller waren von der Publikumsresonanz der Messe positiv überrascht, und so wechselten diverse Autos im Rahmen der Schau ihre Besitzer. Das Weihnachtsgeschäft schien bereits angelaufen. Freitagabend fand mit der Retro-Night eine Party statt, die mit guter Musik punkten konnte.
„Nach der Schau ist vor der Schau!“, sagen die Veranstalter und planen, im Dezember des nächsten Jahres zum 8. Mal auf die Retro-Classics-Bavaria nach Nürnberg einzuladen. Alles in Allem zeigt die Retro-Classics-Bavaria gute Qualitäten als Jahresabschlussveranstaltung.