Nachhaltiger Technologieträger mit Überholprestige
- 24. Oktober 2023
- Red. OLDTIMER MARKT
Es ist wieder so weit: Unsere Spendenaktion für die Kinderkrebshilfe geht in die nächste Runde. Als Hauptpreise winken dieses Mal sechs Autos und zwei Motorräder aus vier Jahrzehnten. In einer kleinen Rubrik möchten wir Ihnen Stück für Stück die Klassiker vorstellen, die dabei verlost werden. Den Auftakt macht dabei der Audi 100 CS Turbo, der an der Veterama in Mannheim dieses Jahres den OLDTIMER MARKT Stand schmückte.
Ende der siebziger Jahre begannen die Arbeiten am Audi Forschungsauto im Rahmen eines, vom Bundesforschungsministerium für Forschung und Technologie (BMFT), geförderten Forschungsprojektes mit dem Namen „Auto 2000“. Auch Mercedes, Opel, VW und die Hochschularbeitsgemeinschaft HAG schlugen Konzeptwagen vor. Der Leitgedanke war, beeinflusst durch die Ölkrise Mitte der Siebziger, bei der Projektumsetzung primär auf die Themen Abgas- und Geräuschemissionen, sowie Energieverbrauch und Sicherheit einzugehen.
Cw-Wert von 0,30: Damit war der Audi 1982 strömungstechnisch ganz weit vorn
In starker Anlehnung an eben diesen 1981 von Audi präsentierten Forschungsträger entstand, durch Ferdinand Piëch initiiert und unter Federführung von Hartmut Warkuß gestylt, der Audi 100 C3. Seine Karosserie weist eine funktionelle und trotzdem elegante Linienführung auf, die durch ihre strömungsgünstigen Konstruktionsmermale wie einer sehr flachen Windschutzscheibe, außen anliegende Scheiben, verkleidete Rückspiegel und glatte Räder einen sehr niedrigen Strömungswiderstand von 0,30 ermöglicht. Entsprechend der auch schon beim Typ 43 verfolgten Produktstrategie, entschied sich Audi, den Typ 44 erneut in der oberen Mittelklasse als Audi 100 und parallel dazu, in vielen Details aufgewertet, als Audi 200 in der Oberklasse anzubieten. Es gab verschiedene Karosserievarianten, die zum Modelljahr 1986 komplett verzinkt wurden. Motoren waren mit Hubräumen zwischen 1,8 und 2,3 Litern als Benziner und mit 2,0 bis 2,5 Litern als Diesel erhältlich. Im Audi 100 C3 brachte der VW Konzern erstmalig seine TDI Motoren mit Diesel-Direkteinspritzung und Turbolader in die Serie.
Der Kinderkrebshilfe Audi hat die Top-Motorisierung in Form des 2,2 Liter Fünfzylinder-Turbobenziners
Auch im TV machte das Auto eine überraschend gute Figur, war es doch ein gewichtsreduzierter und mit Spikes-bewehrten Reifen versehener 100 C3 Quattro, der in einem Audi-Werbespot von 1985 die Skisprungschanze Pitkävuori im finnischen Kaipola hinauffuhr. Ein inzwischen legendär gewordenes Stück Werbefilmgeschichte, das Audi danach noch mehrfach für andere Fahrzeuge adaptierte.
Audi 100 C3 Quattro mit 2,2 Liter Motor beim Erklimmen der Skisprungschanze von Kaipola
Unser zu verlosender Audi aus dem Baujahr 1987, der freundlicherweise vom Verein Freunde des Audi 100 Typ 44 e.V. gespendet wurde, hat bereits die vollverzinkte Karosserie und ist außergewöhnlich gut erhalten. Zudem trägt er in seinem Motorraum die damalige Top-Motorisierung in Form des aufgeladenen 2.2 Liter Fünfzylinder Ottomotors mit Dreiwege-Kat und 165 PS.
Ein Technologieträger mit tollen Alltags- und Langzeitqualitäten: Die Audi-Entwicklungsabteilung entschied sich damals statt eingebautem Verfallsdatum für aufwendige Konservierungsmaßnahmen ab Werk und überaus langlebige Motoren, was den Audi 100 C3 zu einem Beispiel an Nachhaltigkeit macht.
Vollverzinkte Karosserie mit allen Anbauteilen