Der letzte australische Holden lief am 20. Oktober 2017 in Adelaide vom Band. Die GM-Tochter stellte in 69 Jahren insgesamt 7.687.675 Fahrzeuge in Australien her. Der rote Commodore VF der zweiten Serie, eine viertürige Stufenhecklimousine, ist zudem der derzeit letzte in Australien gebaute Pkw. Zuvor hatten bereits Toyota und Ford die Produktion von Autos auf dem fünften Kontinent eingestellt. Die GM-Marke Holden besteht fort, künftige Modelle werden jedoch an anderen Standorten hergestellt und importiert. Die teils freundlich-lachenden Gesichter auf dem Foto täuschen darüber hinweg, dass wohl mancher seinen Arbeitsplatz verlieren wird. Schon in den vergangenen Jahren hatte Holden die Produktion zurückgefahren und mehrere tausend Arbeitsplätze abgebaut.

Die GM-Tochter wandelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg vom Karosserie- und Montagewerk zur eigenen Marke. Der erste Holden rollte am 29. November 1948 aus dem Werk in Melbourne, er hieß schlicht "48-215". Der 2,2-Liter-Sechszylinder im abgebildeten 48-215 leistete etwa 60 PS. "Australia's own car" beruhte aber zu großen Teilen auf einer Vorkriegskonstruktion aus Detroit, die nicht realisiert worden war. Der erste Holden steht bereits im Museum, der letzte soll ihm nun folgen. Den 70. Geburtstag können Fans der Autos "made in Australia" nicht feiern - die Marke wird aber fortbestehen.