Parkscheibe & Co.

Jubiläum: Utensilien, die fast jeder Autofahrer nutzt

Hochgeladenes Bild Parkscheibe und Verbandskasten gehören seit 60 bzw. 50 Jahren zum Inventar unserer Autos

Gut verbunden die Zeit anhalten

Die Hessen haben es angerichtet: Vor 60 Jahren hat Kassel am 15. März 1961 als erste Stadt die Benutzung einer Parkscheibe vorgeschrieben. Die blaue Pappuhr wurde dort gleich mit konstruiert. Ziel war es, die zunehmend durch Dauerparker vollgestellten Innenstädte durch Kurzparkzonen vor dem Verkehrskollaps zu bewahren. Vorreiter in Europa war übrigens Paris, wo das Kurzparken 1957 eingeführt wurde. 1970 hat man die Parkscheibe in der bundesdeutschen Straßenverkehrsordnung (StVO) als Verkehrszeichen gesetzlich festgeschrieben, und 1979 beschloss die Konferenz der Verkehrsminister der EU die Einführung einer einheitlichen Parkscheibenregelung für Europa: Die Scheibe muss seither exakt 15 Zentimeter hoch und elf Zentimeter breit sein. Alles andere ist böse und wird mit einem Bußgeld von (derzeit) zehn Euro belegt.

Die Parkscheibe muss exakt 15 Zentimeter hoch und elf Zentimeter breit sein. Alles andere ist böse und wird mit einem Bußgeld belegt.

Eine nachvollziehbarere Vorschrift wurde vor 50 Jahren verankert: Seit Anfang 1971 wird der Kfz-Verbandkasten bei der Hauptuntersuchung mit geprüft. Und zwar nicht nur, ob er vorhanden ist, sondern auch, ob sein Inhalt noch steril ist: Das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum der Kästen umfasst meist fünf Jahre.

Gegen den Mief

Für dieses Zubehör gibt es keine Verpflichtungen, viele nutzen es aber freiwillig! Der Wunder-Baum feiert ein Jubiläum, vor 70 Jahren wurde er vom kanadischen Chemiker Julius Sämann erfunden. Die Idee kam ihm, als Farmer ihn um eine Lösung für den Geruch der transportierten Tiere oder von verschütteter Milch baten.

Der Experte findet eine Antwort, indem er einen porösen Karton mit Kiefernnadelöl tränkt. Das Material gibt seine würzigen Duftstoffe nach und nach ab, so bleibt der intensive Naturduft längerfristig erhalten. Seinem innovativen Produkt gibt Sämann in Abwandlung des Designgrundsatzes "form follows function" die Umrisse eines kleinen Nadelbaums – der "Wunderbaum" ist geboren. Ein Jahr später ging er in Serie und erfrischt Auto-Innenräume bis heute.

Hochgeladenes Bild Schöner kann man ihn kaum in Szene setzen: Der Wunder-Baum als Exponat der "33 Extras" im Mercedes-Benz Museum (Foto: Mercedes-Benz Classic)