Wie die Diversifizierung von Weltkonzernen Wurzeln treibt

Handy auf Rädern?

Samsung_Bild_1Samsung SM5 von 1998

Im Sortiment des in Seoul beheimateten, südkoreanischen Industrieriesen, zu dem etliche Tochtergesellschaften zähl(t)en, waren in der Vergangenheit tatsächlich auch Autos zu finden! Eine Episode, die 1998 ihren Anfang nahm…

Samsung_Bild_2Samsung SM5 in der Seitenansicht

Vor 25 Jahren debütiert der Samsung SM5, als vorerst einziger Pkw der „Marke“, der zunächst vorzugsweise für den asiatischen Markt gedacht ist. Allerdings verfolgt der Samsung-Konzern zeitweise auch eine ziemlich exotische Exportstrategie, sodass der SM5 unter anderer Bezeichnung zum Beispiel auch in Chile,im Libanon und in Ägypten erhältlich ist…

Samsung_Bild_3Nissan Maxima von 1994

Die Wurzeln des, sagen wir mal, eher unauffälligen Wagens, der sich in der oberen Mittelklasse einsortieren lässt, liegen im südkoreanischen Busan – Sitz der Samsung Motors Inc. (kurz: SMI). Eine extra für die Pkw-Produktion vom Mutterkonzern aufgebaute Sparte, die insbesondere dank eines Lizenzabkommens mit Nissan zustande kommt. Was daraus folgt, ist schulbuchmäßiges „Badge Engineering“.

Samsung_Bild_3 Hier ein Infiniti I30 aus der Nissan Sammlung

Insofern ist die SM5-Limousine nicht viel mehr als ein Zwilling des seit 1994 gefertigten Nissan Maxima der Baureihe A32. Wobei der Maxima wiederum so nur in Europa heißt. Im japanischen Markt trägt er das Label Cefiro. Ins Spiel kommt hier aber auf der anderen Seite auch Nissans speziell auf den nordamerikanischen Markt abzielender Luxus-Ableger Infiniti. 1996 geht hier der Maxima/Cefiro als I30 an den Start.

Samsung_Bild_5 Der Nissan V6 des Samsung SM5 des Jahres 1998

Technisch und optisch nah dran am japanischen Bruder, also auch als Fronttriebler ausgelegt, wird der Samsung-Ableger aus Busan mit Nissan-Motoren angeboten: einem Zweiliter-dohc-Vierzylinder sowie einem 2,5 Liter großen V6, beide als moderne, robuste Vierventiler ausgelegt. Der Verkaufsstart des SM5 fällt allerdings mit der Asienkrise zusammen, so dass die Verkäufe von Beginn an dramatisch weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Eine Kooperation mit anderen Herstellern wird deshalb schon kurz darauf ausgelotet, im Gespräch sind Ford und die Daewoo Motor Company.

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Der südkoreanische Konkurrent ist infolge der Wirtschaftslage aber selbst bereits angeschlagen, so dass die SMI 1999 quasi vor dem Konkurs steht. Als letzter Rettungsanker erweist sich die im selben Jahr geschlossene Allianz von Nissan mit Renault – so dass es im September 2000 zur Gründung der Renault Samsung Motors (RSM) kommt. Unter deren Dach fährt der erste Samsung noch bis 2005 weiter.

Falls Sie es uns nicht glauben: Gesammelte Werbefilme zum Samsung Automobil: