Vor 40 Jahren

Gerhard Berger fährt sein erstes Formel-1-Rennen

Sein F1-Debüt feierte der erfolgreiche Motorsportler vor genau 40 Jahren: Am 19. August 1984 schnupperte Berger erstmalig Formel-1-Luft – im Cockpit eines ATS-Boliden beim Österreich-GP. Die schwarz-weiß karierte Flagge sah der Novize bei diesem WM-Lauf jedoch nicht; drei Runden vor Schluss verweigerte das Getriebe weitere Gangwechsel, Berger musste aufgeben. Aufgrund der zurückgelegten Distanz kam er als Zwölfter – und damit als Letzter in die Wertung. Auch bei seinem zweiten Grand Prix war das Glück nicht auf der Seite des Österreichers: Zwar erreichte Berger mit einem sechsten Platz die Punkteränge, doch gewertet wurde sein Lauf nicht: Leider hatte das ATS Racing Team versäumt, das Auto zu Beginn der Saison ordnungsgemäß in die Meldeliste einzutragen… Nach Zwischenstationen bei Arrows (1985, 16 Starts, drei WM-Punkte) und Benetton (erster WM-Sieg beim Großen Preis von Mexiko) wurde Enzo Ferrari auf den Tiroler aufmerksam und verpflichtete ihn für die Saison 1987. Wirklich erfolgreich verlief sein Entree in Enzos Rennstall jedoch nicht, lediglich zwei Siege zum Jahresabschluss besänftigten den Commendatore ein wenig – immerhin beendete Gerhard Berger mit seinem Triumph beim Japan-GP Ferraris bislang längste sieglose Periode.

Hochgeladenes Bild Berger 1987 im Ferrari

Die beiden kommenden Jahre? Für Berger und seinen Teamkollegen Michele Alboreto (1989: Nigel Mansell) ein Fiasko: Der gigantischen McLaren-Übermacht hatten die Italiener nichts entgegenzusetzen. Zudem setzte Berger ein schwerer Unfall beim Großen Preis von San Marino in Imola zu, bei dem er wegen eines gebrochenen Frontflügels mit 280 km/h in die Streckenbegrenzung der Tamburello-Kurve gefahren war und sein Ferrari Feuer gefangen hatte. Berger hatte sehr viel Glück und überlebte den Unfall mit Verbrennungen an den Händen. Erst gegen Saisonende erholte er sich von dem Unfall und gewann den Großen Preis von Portugal. 1990 wechselte der Österreicher zu McLaren – als Teamkollege von Ayrton Senna. Doch gegen den schnellen Brasilianer hatte Gerhard Berger keine Chance, blieb die Nummer zwei im Team. 1992 trat Berger aus dem Schatten Sennas − zu einem Zeitpunkt, als McLaren seine Vormachtstellung an Williams verloren hatte. Er gewann die Rennen in Kanada und Australien und schloss die Saison als Fünfter der Fahrerwertung mit nur einem Punkt Rückstand auf Senna ab.

Hochgeladenes Bild Gerhard Berger 1992 im McLaren

Im Folgejahr ging es für Gehard Berger zurück zu Ferrari, wo er jedoch in einem chancenlosen Rennwagen eher durch Un- und Ausfälle Aufmerksamkeit erregte. Lichtblick: 1994 gewann Berger erstmals nach vierjähriger Sieglosigkeit der „Roten“ wieder ein Rennen, den Deutschland-GP. Immerhin gelangen dem Tiroler bis zum Saisonende 1996 sechs dritte Plätze. Nachdem Michael Schumacher zur 1996er Saison bei Ferrari eingestiegen war, wechselte Berger zurüch zu seiner letzten Formel-1-Station: zu Benetton – in das ehemalige Schumacher-Cockpit. Und das passte dem Öserreicher offensichtlich wenig. Ihm blieb unerklärlich, wie man mit einem derart abgestimmten Fahrzeug eine Weltmeisterschaft gewinnen konnte… Die Saison 1996 geriet zur Enttäuschung für Berger und Benetton. Nach elf Siegen im Vorjahr gewann das Team nun kein einziges Rennen. 1997 sollte das letzte F1-Jahr für Gerhard Berger werden. Er beendete zum Saisonende seine Rennfahrerkarriere nach dem Großen Preis von Europa mit einem fünften Platz in der Fahrerwertung.