Fiesta Bolognese
- 05. November 2024
- Peter Steinfurth
Kann die Auto e Moto d’Epoca den grandiosen Erfolg der Premiere wiederholen? Diese Frage stellten sich Besucher und Aussteller bei Italiens größter Oldtimermesse gleichermaßen. Denn die Hauptstadt der Region Emilia Romagna stand Ende Oktober nach anhaltenden Regenfällen stellenweise unter Wasser. Die Bedenken erwiesen sich trotz übler Wetterprognosen als unbegründet. An allen vier Messetagen waren die 13 Hallen mit über 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sehr gut besucht – sogar am Donnerstag, als das Preview-Ticket stolze 55 Euro kostete. Aber wer nach Bologna kommt, um ein Auto oder Motorrad mitzunehmen, kann auch damit leben.
Die Chancen, fündig zu werden, standen gut, das Preisniveau schien realistisch, auch wenn so mancher Händler noch versucht, die Einkäufe der letzten Hochpreisphase gewinnbringend an den Mann oder die Frau zu bringen. Typisch für die Auto e Moto d’Epoca ist der bunte Mix aus etablierten Klassikern und Youngtimern mit Liebhaberpotenzial, Motorrädern und Ersatzteilen. Meist liegt der Schwerpunkt auf italienischen Marken, aber auch Porsche, BMW und Mercedes waren gut vertreten.
In einer Sonderausstellung feierte Fiat sein 125-jähriges Bestehen – leider ein wenig abgehängt vom Messetrubel. Wie schon im Premierenjahr waren am Sonntag zahlreiche Venduta(Verkauft)-Schilder zu sehen, ein weiterer Beleg dafür, dass man bei ernsthaften Kaufabsichten in Bologna leicht fündig werden kann.
„Bologna verzeichnet einen Wachstumstrend, der unsere Erwartungen und die der Aussteller übertroffen hat”, resümierte Mario Carlo Baccaglini, der Messeorganisator. „Als Gegentrend zu den europäischen Messen der Branche können wir wirklich mit dem erzielten Ergebnis zufrieden sein und behaupten, dass der Oldtimermarkt in Bologna wieder auflebt. Sämtliche Marktbereiche verzeichnen einen Anstieg, wie auch alle Preisklassen, von 5000 Euro bis zwei Millionen Euro. Insbesondere überzeugen Autos, die eine Geschichte zu erzählen haben. Wer sich für einen Oldtimer entscheidet, entscheidet sich für die Leidenschaft, die Erinnerungen, die Gefühle, für eine Hommage an eine Leidenschaft, die Generationen überdauert.“ Und der Regen? Tatsächlich blieb das Wetter an allen Tagen unitalienisch, was vor allem jene beeinträchtigte, die ihre Fahrzeuge auf dem Freigelände anboten. Auch beim Mittagsimbiss war es ratsam, die Imbissstände nicht ohne Schirm zu besuchen.