Vor 30 Jahren

Disneyland für Motorsportfreaks am Nürburgring

Hochgeladenes Bild Ambitionierte Pläne: Architekt Zehetbauer verglich die Freizeitanlage mit Disneyland

Alter Hut: Freizeitpark Nürburgring

Vor gut zehn Jahren machte das mit hunderten Millionen Euro Steuergeldern subventionierte Projekt Nürburgring 2009 unrühmliche Schlagzeilen. Die Umwandlung der Eifel-Rennstrecke in einen Vergnügungspark mit dem Eifeldorf Grüne Hölle und der Ring-Racer-Achterbahn hinterließ viel verbrannte Kohle viel und brachte wenig, fünf Jahre später wurde die insolvente Betreibergesellschaft vom Technologieunternehmen Capricorn übernommen.

Disneyland in der Eifel

Das Ganze war ein alter Hut: Schon vor 30 Jahren hatte das Vorhaben Motorland den Umbau des Rings in eine Erlebniswelt hohe Wellen geschlagen. Der ambitionierte Plan sah vor, dem Start-und-Ziel-Bereich der erst wenige Jahre zuvor umgebauten Rennstrecke die Silhouette eines Formel-Rennwagens zu verpassen, entworfen von Filmarchitekt Rolf Zehetbauer (Das Boot). Die einschlägige Presse berichtete im April 1990 darüber, Oscar-Preisträger Zehetbauer selbst verglich die Freizeitanlage mit Disneyland.

Es war allerdings kein Scherz, das Unterfangen war durchaus ernst gemeint – und mit der kostenintensiven Wiedervereinigung Deutschlands mangels Masse auch rasch wieder gestorben und im Giftschrank verschwunden.