Der Turbo-Pionier
- 08. Februar 2023
- Gregor Schulz , Bilder: Renault
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Jean-Pierre Jabouille starb am 2. Februar 2023 im Alter von 80 Jahren
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Renault-Gordini EF1 – anfangs belächelt, lernte der aufgeladenen 1,5-Liter-V6 aber bald das Siegen, vor allem dank Jean-Pierre Jabouille
Der erste Turbo-Sieger der Formel 1 ist tot. Jean-Pierre Jabouille starb am 2. Februar 2023 im Alter von 80 Jahren. Sein Sieg beim Großen Preis von Frankreich 1979 war eine Sensation – und steht doch bis heute im Schatten des epischen Duells um Platz zwei zwischen seinem Renault-Teamkollegen René Arnoux und Ferrari-Pilot Gilles Villeneuve. Noch heute gehört zählt das Rennen wegen dieses Zweikampfs zu den größten Grand Prix aller Zeiten.
Als erster Hersteller hatte Renault 1977 versucht, mit einem Turbo-Triebwerk in der Formel 1 zu bestehen. Anfangs belächelt, lernte der aufgeladenen 1,5-Liter-V6 aber bald das Siegen, vor allem dank Jean-Pierre Jabouille. Der Mann aus Paris war von Anfang an Teil des Projekts als Entwicklungs- und Rennfahrer in Personalunion. Sein Sieg in Dijon im Renault-Gordini EF1 zeigte der Konkurrenz, dass am Turbo – so er denn zuverlässig ist – kein Weg mehr vorbeiführt. Anfang der Achtziger waren alle Spitzenteams mit Turbo-Motoren unterwegs.
Der ausgezeichnete Sportwagenpilot Jean-Pierre Jabouille startete über ein Vierteljahrhundert auch regelmäßig in Le Mans, zuerst 1968 mit einem Alpine A220 und zuletzt 1993 mit einem Peugeot 905 Evo 1. Anschließend agierte er als Nachfolger von Jean Todt als Peugeot-Sportchef, bevor er mit seinem eigenen Team J.B. Jabouille Bouresche Ferrari 333 SP bei internationalen Sportwagenrennen einsetzt. In den letzten Jahren war er gern gesehener Gast bei historischen Rennveranstaltungen.