Rundes Jubiläum

Auf "B" geht's los: Vor 70 Jahren begann bei Volvo die Ära der Großserienproduktion. Im Herbst 1950 rollte der Volvo PV 444 B vom Band. Mit der Modellauffrischung kam auch die Produktion in die Gänge. Die dank ihres stromlinienförmigen Äußeren liebevoll "Buckel-Volvo" genannte Limousine erreichte erstmals Stückzahlen im sechsstelligen Bereich.

Denn der erste PV 444, nachträglich mit dem Zusatz A versehen, wurde bereits 1944 vorgestellt. Bedingt durch Materialknappheit während des Zweiten Weltkriegs lief die Produktion aber nur schleppend. Bis zum Start des B konnten nur rund 12.500 Exemplare ausgeliefert werden, bis zum Produktionsende waren es dann 200.000.

Mit dem B positionierte Volvo sich nicht nur in der Heimat auf Platz der eins der schwedischen Neuzulassungsstatistik. Man legte auch den Grundstein für den Erfolg in aller Welt, seither sind die Eigenschaften Sicherheit und Langlebigkeit untrennbar mit der Marke Volvo verbunden. Auch das Image der Schweden als Kombi-Experten beginnt mit dem PV 444. Als PV 445, beziehungsweise Duett, startet 1953 die Kombi-Variante mit riesigem Gepäckabteil und bis zu zwei umklappbaren Rücksitzreihen.

Spätere Modelle machten dann auch mit ordentlichen Fahrleistungen auf sich aufmerksam. Zahlreiche Rallyeerfolge zeugen von den dynamischen Qualitäten des Autos, die seinem Äußeren nicht unbedingt anzusehen sind. Rennfahrer und Journalist Paul Frère schrieb anno 1958 in einem ams-Testbericht über den PV 444 L begeistert: "Noch nie war mir ein serienmäßiges Fahrzeug in die Hände gekommen, dessen Fahrleistungen in solchem frappanten Widerspruch zu seinem biederen, ja altmodischen aussehen standen."

1958 erschien die Weiterentwicklung PV 544, obwohl mit dem Volvo Amazon eigentlich bereits ein Nachfolger erhältlich war. Erst 1969 endete die Produktion des Buckel-Volvo – aufgrund der von der aerodynamischen Form begünstigten Fahrleistungen und dem günstigen Preis war die Nachfrage bis zum Schluß groß.