„Black Ghost“ kommt unter den Hammer
- 09. Januar 2023
- Lukas Hambrecht
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Der „Black Ghost“ kommt unter den Hammer
„Don’t you ever give my fucking car away“ – so lautet ein Schlüsselsatz in der Hagerty-Doku über den „Black Ghost“, die vor zwei Jahren im Netz viral ging und seither über 6,2 Millionen Views generiert hat. Mit den eindringlichen Worten, die wohl keiner Übersetzung bedürfen, übergab Godfrey Qualls (*1942-†2015) den Title seines Challenger an seinen Sohn Gregory (49). Kurze Zeit später verlor Godfrey Qualls seinen Kampf gegen den Krebs. Es ist der Wendepunkt der rührenden Vater-Sohn-Geschichte um einen streetracenden Cop und seinen ultra-coolen Hemi Challenger. Nach dem Tod seines Dads beschloss Gregory, den Challenger als rollendes Denkmal seines Vaters zurück ins Leben zu holen.
Godfrey Qualls war Kriegsveteran, Officer des Detroit Police Department – und Street-Racer
Godfrey Qualls führte ein irres Doppelleben
Der Militärveteran, Ex-Fallschirmjäger und Motorrad-Cop Godfrey Qualls führte Anfang der Siebziger ein irres Doppelleben: Tagsüber stellte er Strafzettel an Falschparker aus, während er nachts die Straßenrennszene an der Detroiter Woodward Avenue mit seinem Dodge Challenger Hemi aufmischte. Um seinen Job nicht zu riskieren, hielt er seine Identität stets geheim, was seinem tiefschwarzen 1970er Dodge Challenger R/T SE den mystischen Spitznamen „Black Ghost“ einbrachte. Die Woodward Avenue galt in den frühen Siebzigern als bedeutendster Austragungsort für illegale Beschleunigungsrennen von Ampel zu Ampel in den USA. Godfrey Qualls gewann hier jedes Rennen an dem er teilnahm. Erst als „GQ“ eine Familie gründete, hörte der „Black Ghost“ auf, sein Unwesen zu treiben.
Für ein Treffen mit Godfrey Qualls Sohn Gregory (ganz rechts) reiste AMERICAN CLASSICS im Mai 2022 nach Detroit
Marktkenner erwarten einen Mega-Erlös
Wer den 40 Minuten langen Film auf YouTube gesehen hat, dürfte nun ziemlich überrascht darüber sein, dass das Auktionshaus Mecum den „Black Ghost“ als Highlight seines Flagship-Events Dana Mecum’s 36th Original Spring Classic (12.-20. Mai 2023) führt. Offenbar war der Reiz des Geldes zu groß. Experten sind jedenfalls zuversichtlich, dass der „Black Ghost“ in Indianapolis einen Millionenbetrag erzielen könnte. Übrigens: Das teuerste Mopar-Muscle-Car aller Zeiten ist nach wie vor das 1971er Hemi ’Cuda Convertible, das Mecum im Jahr 2014 für 3,5 Millionen US-Dollar verauktionierte. Ob der „Ghost“ diese Preismarke knacken kann, ist allerdings fraglich. Wenn Ihr die ganze Geschichte über den legendären „Back Ghost“ lesen wollt, dann verpasst auf keinen Fall die kommende Ausgabe von AMERICAN CLASSICS, die am 17. Januar 2023 erscheint.