Allradantrieb: Im Pkw auf allen Vieren
- 28. Januar 2020
- Red. OLDTIMER MARKT
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1980 stellte Audi den Quattro vor – mit durchschlagendem Erfolg. Dabei war der Vierradantrieb im Pkw keineswegs neu...
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Die Caffrey-Dampfkutsche wurde 1895 mit vier kleinen 3-PS-Dampfmaschinen angetrieben – so ging es wahlweise nur mit Front- oder eben Allradantrieb voran
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Im Herbst 1900 war Ferdinand Porsche für Lohner in Österreich mit dem weltersten Elektro-Rennwagen angetreten. In jeder Radnabe sorgte ein Motor für Antrieb
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1903 brachte der niederländische Autobauer Spyker den ersten Verbrenner mit Allradantrieb. Unter der Haube steckte ein Sechszylinder
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In den Dreißigern und Vierzigern rüstete die Firma Marmon-Herrington US-Ford mit Allradantrieb aus
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Der Jeep Wagoneer ist einer der frühesten Vertreter der heute als SUV bekannten Fahrzeugkategorie. Die gesammelten Erfahrungen wurden konzernintern genutzt ...
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... und flossen in die Entwicklung des AMC Eagle. Der kam ein halbes Jahr vorm Allrad-Audi als 4-Türer, Kombi und Coupé
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1972 kamen die Vierradler von Subaru. Die Marke baut bis heute das Image des unaufhaltsamen 4x4-Antriebs
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Von Jensen gab es schon in den Sechzigern das Luxuscoupé FF, allerdings hielten sich dessen Stückzahlen in Grenzen
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Zum vierzigsten Geburtstag des Audi Quattro widmen wir dem Allradler eine große Titelgeschichte. OLDTIMER MARKT 2/2020 ist ab 30. Januar 2020 erhältlich
Im Pkw auf allen Vieren
Als Audi vor 40 Jahren den Quattro vorstellte, schlug er ein wie eine Bombe: einen vierradgetriebener Serien-Pkw, und dann noch von einer Firma mit Hosenträger-Image, hat es hierzulande noch nicht gegeben. Im Lkw-Bau war Allradantrieb schon lange gang und gäbe, sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich. Aber Pkw, die auf allen Vieren für Vortrieb sorgten, waren bis dahin selten – von Geländewagen einmal abgesehen, aber die galten in der Regel noch als spartanische Nutzfahrzeuge.
Von Jensen gab es schon in den Sechzigern das Luxuscoupé FF, allerdings hielten sich dessen Stückzahlen in Grenzen. 1972 kamen die Vierradler von Subaru, und ein halbes Jahr vorm Allrad-Audi brachte AMC den Eagle heraus – als 4-Türer, Kombi und Coupé. Beide Marken waren speziell in der bergigen Schweiz beliebt. American Motors konnte dabei auf die Erfahrungen des zum Konzern gehörenden Geländewagenspezialisten Jeep zurückgreifen, der 1962 mit dem Wagoneer einen der ersten SUV herausgebracht hatte. Als deren Vorläufer können die von der amerikanischen Firma Marmon-Herrington auf Allrad umgerüsteten US-Ford gelten, die in den Dreißigern und Vierzigern entstanden waren.
Frühe Vorläufer
Natürlich gab es zahlreiche weitere Prototypen und Einzelstücke, ausgehend von Rennwagen mit Vierradantrieb, deren frühester Vertreter mit Verbrennungsmotor der niederländische Sechszylinder-Spyker von 1903 war. Im Herbst 1900 war bereits Ferdinand Porsche für Lohner in Österreich mit dem weltersten Elektro-Rennwagen angetreten – bei dem die vier Räder von je einem Radnabenmotor angetrieben wurden. Und wiederum fünf Jahre zuvor gab es in den USA die Caffrey-Dampfkutsche mit vier kleinen 3-PS-Dampfmaschinen, die separat einsetzbar waren – sowohl für Front- als auch für Allradantrieb. Von dem für einen Arzt in Philadelphia gebauten Einzelstück existiert jedoch nur eine Zeichnung.
85 Jahre später trug der Audi Quattro entscheidend mit dazu bei, vier angetriebene Räder für den Mainstream salonfähig zu machen, im Laufe der Achtziger folgten bei uns "4Matic"-Modelle von Mercedes, BMW-Allradler mit der Kennung "X" und VWs "Syncro"-Typen, Porsches "Carrera 4" sowie 4x4-Opel und -Ford. Unsere Audi-Quattro-Titelgeschichte ist ab 30. Januar in OLDTIMER MARKT 2/2020 zu lesen.