Alles so schön bunt hier
- 11. November 2019
- Red. OLDTIMER MARKT
Heute verkauft BMW jährlich fast 200.000 Motorräder und generiert damit rund zwei Milliarden Euro Umsatz. Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen jenen Unbeugsamen, die sich Mitte der autobegeisterten Sechziger für das Zweirad stark machten – und mit minimalem Budget und maximalem Engagement die vor 50 Jahren erschienene /5 entwickelten…
„Und wenn wir die letzte Maschine aus purem Gold fertigen müssen…“, bekannte sich BMWs technischer Direktor Helmut Werner Bönsch 1963 gegen hausinterne Widerstände zum Motorrad. Dessen Zukunft schien zu jenem Zeitpunkt so schwarz wie die in München gebauten Vollschwingen-Modelle. Die waren gediegen, aber auch schwerfällig, teuer in der Herstellung, verkauften sich nur noch an Behörden und ein paar Unentwegte und blockierten Produktionsstätten, die dringend für den Pkw-Bau, speziell die erfolgreiche „Neue Klasse“, gebraucht wurden. Letztlich setzte sich Bönisch durch – auch dank gewichtiger Mitstreiter wie Renn-Baron Alex von Falkenhausen, der ebenfalls leidenschaftlicher Motorradfahrer war. Das bewilligte Mini-Budget reichte sogar, um einen Jung-Ingenieur einzustellen, der mit seinen Vorstellungen einer zeitgemäßen BMW in München offene Türen einrannte: Rüdiger Gutsche, begeisterter Fahrer einer leichtfüßigen Triumph Bonneville.
Während der Gleitlager-Boxer in Alex von Falkenhausens Motorabteilung entwickelt wurde, kümmerte sich das Team um Gutsche ums Fahrwerk. Unterstützt wurde er dabei von den Geländefahrern der Mini-Sportabteilung, die jede Entwicklungsstufe sofort in beinharten Offroad-Wettbewerben auf Mark und Bein testete.
Ende 1969 war es soweit, BMW präsentierte in kurzer Folge die Modelle R50/5, R60/5 und das neue Bayern-Big Bike, die 750er R75/5 – das „Bekenntnis zum Motorrad“ hatte konkrete Formen angenommen. Und was für eins! Schnelle Jungs wie „Klacks“ Leverkus oder Helmut Dähne umrundeten die berühmt-berüchtigte Nürburgring-Nordschleife in zehn Minuten und schenkten vergleichbar talentierten Fahrern auf dem neuen Superbike Honda CB750 60 und mehr Sekunden ein.
Aber auch die Tourenfraktion war begeistert, und in den USA kamen die zum Modelljahr 1972 optisch aufgewerteten Modelle in bunten Farben und mit reichlich Chrom besonders gut an. Bis zum Auslaufen der Baureihe im Herbst 1973 griffen fast 80.000 Käufer zum neuen Boxer und etablierten das Motorrad erneut als feste Größe im BMW-Portfolio…
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