Der erste Renn-GTO

Er könnte das neue teuerste Auto der Welt werden, der Ferrari 250 GTO, der gerade beim britischen Spezialisten Talacrest zum Verkauf angeboten wird. 45 Millionen britische Pfund, also umgerechnet rund 52,5 Millionen Euro soll diese piekfein restaurierte Rarität bringen. Der Ferrari mit der Fahrgestellnummer 3387GT ist der zweite gebaute 250 GTO überhaupt und der erste, der aktiv im Motorsport eingesetzt wurde. In 27 Rennen erreichten verschiedene Fahrer mit dem Wagen 17 mal die Podiumsplätze in ihrer Klasse. Der größte Erfolg dürfte jedoch der Klassensieg und der zweiten Gesamtrang bei den 12 Stunden von Sebring im Jahr 1962 gewesen sein. Damals saßen Phil Hill und Olivier Gendebien am Steuer des von N.A.R.T (North American Racing Team) gemeldeten Fahrzeugs.

Von der Rennstrecke in Sammlerhände

Ebenfalls einen Klassensieg und der sechste Platz im Gesamtklassement sprang beim Langstreckenklassiker in Le Mans im gleichen Jahr heraus. Da war 3387GT aber schon in den Händen seines neuen Besitzers und Fahrers Bob Grossman, der den roten Ferrari nach dem Le-Mans-Einsatz in blau mit weißem Streifen umlackieren ließ. Bis zum Ende der Saison 1965 war der GTO in den USA im Rennsport aktiv, anschließend ging er durch mehrere Sammlerhände, bekam wieder eine rote Lackierung und landete schließlich 1997 bei Bernhard Carl in Washington DC. Der ließ den Wagen in einen besser-als-neu-Zustand versetzen und entschied sich wieder für die blau-weiße-Lackierung. Nun will er sich von 3387GT trennen und hat sich dafür wahrlich renommierte Profis ausgesucht: Talacrest ist in der Szene kein unbekannter Name und bekannt für den Handel mit nahezu ausschließlich höchstwertigen Ferrari-Modellen. Die Briten waren in den letzten 25 Jahren in acht Verkäufe von verschiedenen 250 GTO involviert. Welche Erlöse bei diesen Verkäufen erzielt wurden? Darüber schweigen die Gentlemen natürlich…