Wiederauferstehung beim Hersteller
- 15. Juni 2015
- Red. OLDTIMER MARKT
Die Jubiläums-Corvette
Am 30. Juni 1953 rollte die erste seriengefertigte Chevrolet Corvette von den Bändern, gut 39 Jahre später gab es für die Verantwortlichen bei General Motors allen Grund zum Feiern: Denn am 2. Juli 1992 verließ die einmillionste Corvette das mittlerweile in Bowling Greean, Kentucky beheimatete Werk. Das in weiß mit roter Innenausstattung (eine Reminiszenz an die erste Corvette) gefertigte Cabrio wurde aber nicht an einen Kunden ausgeliefert und ging auch nicht direkt in die werkseigene Sammlung über, vielmehr konnte sich das benachbarte National Corvette Museum über das besondere Exponat freuen.
Vom Erdboden verschluckt
Jahrelang konnten Besucher dort dieses besondere Stück amerikanischer Automobilgeschichte neben anderen Ausstellungsstücken besichtigen, bis am frühen Morgen des 12. Februar 2014 sprichwörtlich der Boden unter dem Auto nachgab. Ein - in dieser Gegend nicht selten auftretendes - Sinkloch hatte die einmillionste Corvette zusammen mit sieben weiteren der amerikanischen Sportler in die Tiefe gerissen.
Die Bergung aus dem gut zwanzig Meter tiefen und 15 Meter breiten Loch dauerte mehrere Monate. Während einige Exponate sich nach dem Absturz als nicht mehr restaurierbar erwiesen, nehmen sich nun die Techniker und Ingenieure des General Motors Design Center in Warren nahe Detroit persönlich der einmillionsten Corvette an. Laut GM-Design-Direktor Ed Welburn sollen sogar die Unterschriften der Bandarbeiter rekonstruiert werden, die sich 1992 auf nahezu allen Teilen verewigt hatten.
Restaurieren statt nachbauen
Wichtig ist den Restaurierern, dass nicht großflächig Teile getauscht werden, sondern so viel wie möglich instandgesetzt wird. Schließlich geht es um das darum, das Original zu erhalten und nicht einen Nachbau zu kreieren. So soll denn beispielsweise auch der plattgedrückte Frontscheibenrahmen wieder in Form gebracht werden. Inzwischen sind Rahmen, Fahrwerk und Karosserie weitgehend wiederhergestellt, und der Wagen sogar wieder fahrbereit. Die nächsten Schritte konzentrieren sich jetzt auf die Reparatur des Innenraums und der Sitze. Am 7. September 2015, dem amerikanischen Labour Day, soll sie wieder in alter Pracht an ihren angestammten Standort zurückkehren.
Nur drei werden restauriert
Von den eingebrochenen Corvette haben die GM-Mannen bereits die 2009er "Blue Devil" wieder in Topform gebracht, die Restaurierung der 1962er Vette soll bald folgen. Die fünf übrigen sollen als Erinnerung an den Vorfall in jenem verbeulten Zustand bleiben wie sie ausgebuddelt wurden. Später sollen sie ihren Platz in einer neuen Museumsabteilung finden, die sich ausschließlich um die Katastrophe dreht.