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Welche Lederpflege taugt?

Für die Kuhhaut nur das Beste?

Hochwertige Lederausstattungen fürs Auto sollen in Würde altern dürfen. Das gilt besonders für klassische Fahrzeuge, deren Besitzer es oft gar nicht schätzen, wenn die sorgsam patinierte Kuhhaut nach einer intensiven Reinigungs- und Pflegeaktion urplötzlich wie neu glänzt. Unter Berücksichtigung dieser speziellen Anforderung hat die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) in einem Laborversuch zwölf gängige Lederreiniger sowie die jeweils dazu gehörigen Lederpflegemittel getestet. Die Sets kosten zwischen gut elf bis knapp 80 Euro. Die deutlichen Preisunterschiede lassen allerdings kaum Rückschlüsse auf die Qualität der einzelnen Produkte zu.

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Der Testsieger

Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ sind „A1 Leder-Reiniger“ und „A1 Lederpflege“ von Dr. Wack, die beim GTÜ-Vergleich preislich im Mittelfeld rangieren. Gefolgt vom genauso „sehr empfehlenswerten“ und nochmals deutlich preiswerteren Nigrin- Leder-Pflege-Set mit Leder-Seife und Leder-Balsam. Auf Platz drei erhielt ein Produkt im höheren Preissegment ebenfalls die Note „sehr empfehlenswert“, nämlich das Premium-Class-Lederpflegeset von Sonax mit Leder-Reiniger und LederPflegeCreme, das nur im Paket mit Reinigungsbürste, Mikrofasertuch, Mikrofaser PflegePad und Tasche zu haben ist.

Alle getesteten Produkte sind empfehlenswert

Auf den Plätzen allesamt mit dem GTÜ-Urteil „empfehlenswert“ ausgezeichnet wurden Leather Cleaner und Leather Conditioner von Lexol (das billigste Produkt im Test), Collonil Car Care Leather & Textile Cleaner und LeatherLotion, Autosol Leather Cleaner und Leather Care Leder Pflege, Connolly-Lederpflegesatz Leather Cleaner und Hide Care, Leathercare- Ocklenburg-Lederreinigungs- und Lederpflegekonzentrat, Colourlock Lederreiniger und Leder Protector, Petzoldt’s Premium-Lederpflegeset Lederreiniger und Tiefenpflege, Meguiars Gold Class Leather & Vinyl Cleaner und Leather Conditioner sowie Lederreiniger und Ledermilch von Swissvax beziehungsweise Swizöl, je nachdem auf welchen europäischen Märkten das Produkt verkauft wird.

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Die Testkriterien

Gewertet hat die GTÜ in den drei Hauptkategorien Anwendung, Wirkung und Kosten. Da ging es zum einen um die Bedienungsanleitung sowie um Dosierbarkeit und Verteilbarkeit der teils flüssigen, teils cremeartig festen Produkte. 80 Prozent der maximal erzielbaren 300 Punkte entfielen aber auf die Wirkungsprüfung, je zur Hälfte aufgeteilt auf Reinigung und Pflege. Ein harter Ausleseprozess, bei dem für die Reinigungsversuche künstlich gealtertes Testleder mit zwei hartnäckigen, normierten Testschmutzen nach „IKW-Empfehlung“ bestrichen worden war, deren Hauptbestandteile Kaolin, Oxidschwarz, Printex L, Vaseline und Kristallöl sind. Nach 72-stündiger Trocknung wurden die Lederstücke nach Herstelleranweisung gesäubert, mit teilweise überraschend positiven Ergebnissen und entsprechend guter Wertung in den Reinigungsdisziplinen.

Wie gut ist die Pflegewirkung?

Auch für die Beurteilung der Pflegewirkung gegen Faltenbildung sowie für Geschmeidigkeit und Imprägnierungsschutz wurde nach einheitlichen Verfahren getestet, beispielsweise um herauszufinden, wie mit Pflegemittel behandeltes Leder auf Druck und Abrollen reagiert, ob sich dabei Falten oder gar Risse bilden. Letzteres war zum Glück in keinem Fall festzustellen. Geprüft wurde auch, wie geschmeidig sich das Leder nach der Pflege verhielt, wenn es eingespannt belastet wurde, und wie gut der Imprägnierungsschutz bei Benetzung mit Wasser funktionierte.

Fazit: Die von der GTÜ getesteten Sets zur Reinigung und Pflege von Autoleder erfüllen allesamt ihren Zweck.

www.gtue-oldtimerservice.de