Vor 80 Jahren starb André Citroën
- 02. Juli 2015
- Red. OLDTIMER MARKT
Im Zeichen des Doppelwinkels
Am 3. Juli 1935 starb André Citroën im Alter von nur 57 Jahren an den Folgen einer Tumorerkrankung in Paris. Citroëns besonderes Gespür und Verständnis für technologischen Fortschritt zeigte sich schon in jungen Jahren, als er die Eliteschule École Polytechnique besuchte. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts meldete er ein Patent auf eine Maschine an, die die Doppelwinkelverzahnung von Getrieberädern herstellen konnte. Diese Doppelwinkel sollten fortan auch das Logo der eigenen 1912 gegründeten Firma zieren.
Einstieg in den Autobau und ein Marketingtalent
Schon 1908 kam Citroën mit dem Automobilbau in Kontakt, seinerzeit arbeitete er für den französischen Fahrzeughersteller Mors. Ab 1919 startete er mit der Serienproduktion von Automobilen, die sich rasch gut verkauften - auch, weil André Citroën schon früh auf rationelle Fertigungsmethoden setzte und so sowohl die Stückzahlen nach oben trieb, als auch den Preis niedrig halten konnte. Er war aber auch ein Meister des Marketings: Die spektakulären Expeditionen Croisière Noire, Croisière Jaune und Croisière Blanc mit Citroën-Kégresse-Halbkettenfahrzeugen durch die entlegenen Winkel der Welt waren ein voller medialer Erfolg. Unvergessen bleibt jedoch vor allem sein spektakulärster Werbecoup: Von 1924 bis 1936 nutzte er das moderne Wahrzeichen von Paris, den Eiffelturm, als illuminierten Werbeträger.
Fortschritt und Ruin
Der größte technologische Wurf seiner Marke war allerdings zweifellos die 1934 vorgestellte Traction Avant. Der Frontantriebswagen war seinerzeit revolutionär fortschrittlich und zudem noch erschwinglich. Dessen immense Entwicklungskosten führten jedoch die Firma in den wirtschaftlichen Ruin, so dass die Marke 1935 an den Reifenhersteller Michelin verkauft werden musste. Nur wenig später starb André Citroën auf dem Werksgelände am Quai de Javel in Paris und hinterließ eine Marke, von der noch so einiges kommen sollte.