Viel mehr als nur ein Tuner
- 09. Juli 2015
- Red. OLDTIMER MARKT
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Der Beginn: 1962 entwickelte Burkhard Bovensiepen eine Doppelvergaseranlage für den BMW 1500 Neue Klasse
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Schon bald kamen immer mehr Teile zur Verbesserung der sportlichen BMW-Limousine von Alpina auf den Markt
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Der BMW 02 war die perfekte Ausgangsbasis für das sportive Zubehör
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Auch hier bekam der M10-Motor den bekannten Doppelvergaser-Kit verpasst. Dazu gab’s bearbeitete Köpfe und noch einiges mehr
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Auch das große Coupé E9 konnte mit Alpina-Zubehör noch schneller gemacht werden
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Vor allem im Rennsport schlugen sich die Alpina-Autos hervorragend
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In den Anfangstagen waren die Rennwagen meist im charakteristischen orange/mattschwarz lackiert
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Später bestimmten die Sponsoren die Farbvorgaben. Nicht fehlen durften von da an die Alpina-Dekorstreifen
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Auch beim 02-Nachfolger E21 legten die Oberallgäuer Hand an. Bis zu 200 PS beim B6 2.8 waren möglich
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300 PS und 290 km/h Spitze: Der B7 Turbo war 1978 die schnellste Limousine der Welt
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Auch das Coupé E24 war mit dem Dreiliter-Turbo-Triebwerk erhältlich
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Der B7 Turbo konnte mit einer selbst entwickelten vollelektronischen Computerzündung aufwarten
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Im 5er der E34 Baureihe bliesen dann zwei kleinere und schneller ansprechende Lader den Marsch
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Nicht nur schnell, sondern auch innovativ: B12 5.7 Coupé mit selbst entwickelter Shift-Tronic von 1992
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Der FirmengründeR: Burkhard Bovensiepen (Mitte) mit seinen Söhnen Florian (links) und Andreas (rechts)
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Schon damals im klassichen Umfeld zu Hause: Alpina B7 Turbo
Tuning zur richtigen Zeit
Als Burkhard Bovensien 1962 begann, in einer Ecke der elterlichen Alpina Schreibmaschinenwerke Zweivergaseranlagen für den neuen BMW 1500 zu entwickeln, dachte wohl niemand daran, welch glanzvollen Ruf seine neue Marke einmal haben würde. Dabei traf der Leistungsteigerungskit damals genau den Nerv der Zeit und war zudem auch noch piekfein verarbeitet. Doch wie so oft, war es ein Zufall, der Bovensiepen half: Als BMW einen 1800er Motor mit 90 PS in der Neuen Klasse ankündigte, wollten viele Kunden des 1500er Modells plötzlich mehr. Und da kam es dem BMW Vertriebschef Paul Hahnemann gerade recht, diese Lücke mit dem Alpina-Kit zu stopfen - und zwar mit offiziellem Segen von BMW unter Beibehaltung der vollen Werksgarantie. Für Bovensiepen öffnete sich damit eine Tür, die bis heute weit offen steht.
Leistung und Effizienz
Es folgten weitere Tuningteile und am 1. Januar 1965 gründete er schließlich die Burkhard Bovensiepen KG in Kaufbeuren. So richtig interessant begann es für Alpina aber erst ein Jahr später zu werden. Da präsentierte BMW die 02-Baureihe, die sich als motorsportliche Basis hervorragend eignete. Alpina entwickelte sich zur ersten Anlaufstelle für leistungshungrige 02-Piloten, egal ob Rennsportprofi oder Privatmann. Gleichzeitig nahm die Firma den Grundgedanken des Tunings immer ernster und investierte viel Entwicklungsarbeit. Und zwar nicht nur in punkto Leistung, sondern auch in Richtung Effizienz und Spritverbrauch. 1978 setzte Alpina ein weiteres Ausrufezeichen: Der B7 Turbo, basierend auf einem BMW E12, stemmt mit einem Dreiliter-Turbo-Triebwerk und selbstentwickelter Computerzündung sagenhafte 300 PS und ist zum Zeitpunkt seines Erscheinens die schnellste Limousine der Welt. Es folgen unterschiedliche Ausbaustufen für die verschiedenen BMW-Modelle, deren äußere Erkennungsmerkmale immer gleich bleiben: das berühmte Alpina-Streifendekor und die Radialspeichen-Aluräder.
Vom Tuner zum Hersteller
1983 dann schließlich der große Schritt: Alpina mauserte sich vom Tuner zum offiziellen Fahrzeughersteller. Grundlage waren immer noch BMW-Automobile, deren weiß-blaues Logo auch weiterhin auf den Autos verblieb. Ebenso blieb der Anspruch des Firmengründers auf absolute Perfektion bestehen. Immer häufiger präsentierte Alpina zudem auch echte Innovationen im Automobilbau, vom Metall-Katalysator über Bi-Turbo-Aufladung mit kleinen Ladern bis zur Shift-Tronic und zur Leistungssteigerung von Diesel-Motoren. Heute, gut 50 Jahre nach der Firmengründung, arbeiten 200 Mitarbeiter bei Alpina und sorgen dafür, dass rund 1700 sehr flotte Autos das Werk in Buchloe verlassen.
Mehr zur Geschichte von Alpina finden Sie in OLDTIMER MARKT 6/2012.