Saab-Insolvenz: In Trollhättan gehen die Lichter aus
- 12. März 2012
- Red. OLDTIMER MARKT
Nach dem monatelangen Hick-Hack um die Zukunft des schwedischen Automobilherstellers Saab scheint es jetzt ans Eingemachte zu gehen: Die komplette Sammlung des werkseigenen Museums mit Exponaten aus 65 Jahren Automobilbau steht zum Verkauf.
Die vom schwedischen Staat beauftragten Anwaltskanzleien Wistrand und Delphi stellten eine Liste mit über 100 Fahrzeugen ins Netz, darunter auch der erste gebaute Saab überhaupt. Lediglich fünf Tage lang, nämlich bis Freitag, den 20. Januar 2012, konnten Interessenten ihre Gebote für einzelne Fahrzeuge oder auch für die komplette Sammlung bei der zuständigen Kanzlei schriftlich einreichen.
In der Liste sind alle Autos mit einer kurzen Beschreibung und zwei Bildern aufgeführt. Herausragende Exponate sind neben dem bereits erwähnten Ur-Saab zahlreiche Testfahrzeuge wie zum Beispiel der "93 Monstret" mit zwei Dreizylinder-Zweitaktmotoren. Bei fast allen angebotenen Autos handelt es sich um Einzelstücke mit interessanter Historie bezüglich ihrer Entwicklungs- oder Motorsportvergangenheit. Auch Studien aus neuerer Zeit, wie der spektakuläre "Aero X" aus dem Jahr 2006, kommen unter den Hammer.
Wir sind gespannt, ob es einen Saab-Enthusiasten gibt, der die komplette Sammlung erhalten möchte, oder ob die Kollektion von vielen Bietern in alle Winde verteilt wird. Starkes Interesse zeigt wohl die Stadt Trollhättan, die die Exponate komplett übernehmen wollen. Der Gebäudekomplex in dem die Ausstellung bislang untergebracht ist, gehört ohnehin der Stadt und somit wäre eine Weiterführung des Museums am bestehenden Ort vorstellbar.