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"Nocken-Paule" feiert 80. Geburtstag

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Bereits vor 15 Jahren verabschiedete er sich in den wohlverdienten Ruhestand, doch wenn BMW-Motorenentwickler den Namen Paul Rosche erwähnen, dann klingt bis heute Ehrfurcht mit. Um sportliche Kraftentfaltung bei einem neuen Antrieb zu loben, gibt es kaum eine bessere Beschreibung als den Satz: „Der wird auch Paul Rosche gefallen.“ Der Ingenieur, der fast vier Jahrzehnte lang die Motorenentwicklung bei BMW prägte, dessen Ideen zu legendären Erfolgen auf der Rennstrecke führten und auch den Fortschritt in der Antriebstechnologie für Serienfahrzeuge maßgeblich beflügelten, wird am 1. April 80 Jahre alt.

Inhaltsbild Einmal BMW, immer BMW

Unmittelbar nach Abschluss seines Studiums war der junge Ingenieur 1957 als Konstrukteur in die Motorenentwicklung von BMW eingestiegen. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte damals die Berechnung von Nockenwellen für Rennfahrzeug-Motoren. Sie wurden zu Rosches Spezialgebiet und brachten ihm den Spitznamen „Nocken-Paule“ ein. Rosches Talent und sein Ehrgeiz sorgten dafür, dass er in der Folgezeit an der Entwicklung sämtlicher Serienmotoren für BMW Modelle beteiligt war und auch die davon abgeleiteten Sportvarianten unter seiner Regie entstanden. 1973 übernahm Paul Rosche die Hauptabteilung Vorentwicklung und Rennmotorenentwicklung. Zwei Jahre später wechselte er zur BMW Motorsport GmbH, wo er zunächst die Entwicklung der Serien- und Rennsportmotoren für den BMW M1 leitete und von 1979 bis 1996 als Technischer Geschäftsführer fungierte.

Vollblut-Techniker mit Erfolg

Paul Rosche gilt als „Vater“ jenes Turbo-Motors, dessen Kraft den Brasilianer Nelson Piquet 1983 im Brabham BMW zum Weltmeistertitel in der Formel 1 führte. Dieser Triumph in der „Königsklasse“ des Motorsports war der spektakulärste, aber bei weitem nicht der einzige Erfolg, der auf den Einfällen des 1934 in München geborenen Vollblut-Technikers beruhte. Unter Rosches Federführung entstanden auch der zwei Liter große Vierzylinder-Vierventil-Motor, mit dem in der Formel-2-Europameisterschaft mehr als 150 Rennsiege und sechs Titel eingefahren wurden, sowie das Sechsliter-V12-Triebwerk der Le-Mans-Sieger von 1995 und 1999.

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