Mit dem Klassiker unterwegs in den Urlaub
- 16. Juli 2014
- Red. OLDTIMER MARKT
Der Weg ist das Ziel
Mit dem Klassiker in den Urlaub fahren? Warum nicht. Wer im Oldtimer die Reise zum Urlaubsort antritt, für den gehört schon die Anfahrt zur Entspannung. Nicht zuletzt, weil der Klassikerpilot häufig abseits der großen Fernschnellstraßen auf idyllischen Routen unterwegs ist. Ein paar Kleinigkeiten gibt es dennoch im Vorfeld zu beachten, damit die romantische Vorstellung vom Fahren in malerischer Umgebung nicht doch in Stress umschlägt.
Ein Oldie ist kein Neuwagen!
Wichtig ist auf jeden Fall die Einsicht, dass ein Oldtimer heutige Ansprüche an Autos nicht erfüllen kann. „Wem es zu viel ist, alle paar hundert Kilometer unter die Motorhaube zu schauen, sollte sich eine solche Fahrt überlegen“, sagt Oldtimer-Experte Matthias Gerst von TÜV SÜD. Mit der entsprechenden Vorbereitung ist aber auch eine längere Tour kein großes Problem. Der TÜV Süd hat daher fünf Tipps für eine gelungene Reise mit dem Oldtimer zusammengestellt:
- Benzin: Bei Fahrzeugen, die dringend verbleites Benzin benötigen, unbedingt darauf achten ausreichend Bleizusatz mitzunehmen, den gibt es an Tankstellen kaum noch.
- Öl: Die vielen Zusätze in modernen Motorschmierstoffen können ältere Lagermaterialien und Dichtungen angreifen und teilweise zerstören. Deshalb darauf achten, ausreichend passendes Öl dabeizuhaben - in vielen Fällen sind das Einbereichsöle. An Tankstellen und in Autozubehörgeschäften ist so etwas Mangelware. Der Vorrat zum Mitnehmen sollte reichlich bemessen sein. Unter der Last des Urlaubsgepäcks, zügiger Fahrweise, bei Gebirgsfahrten und in südlicher Hitze kann der Ölverbrauch etwas ansteigen.
- Ersatzteile: Große Sortimente von Verschleißteilen sind meist nicht notwendig, trotzdem braucht’s eine Notfallkiste. Darin gehören je nach Modell Zündkontakte und -kerzen, Vergaserdichtung Kopfdeckeldichtung, Wasserpumpe, wenn vorhanden eine Spritpumpe, ein Kraftstofffilter, Keilriemen und ein Lampensortiment. Letzteres ist vor allem wichtig, wenn das Auto noch sechs Volt Bordspannung hat. Dann kann auch eine Reserve-Zündspule mit dieser Spannung nicht schaden. In älteren Autos sind mitunter exotische Sicherungen verbaut, für die Reserve ein Muss ist. Eine Dose Kühlerfrostschutz vermeidet das Nachfüllen reinen Wassers, was für das Kühlsystem nicht gut ist. „Ersatzteile sind auch sinnvoll, wenn der Fahrer sie gar nicht selbst einbauen könnte“, sagt der Experte von TÜV SÜD ClassiC. Ein Helfer oder Pannendienst kann damit das Auto wieder flott machen.
- Reifen: Das Reserverad des Oldtimers darf nicht nur zur Verschönerung der Optik geeignet sein. Bei einer Panne sind Reifen für historische Fahrzeuge mit inzwischen ungebräuchlichen Dimensionen nur schwer zu bekommen. Überhaupt brauchen die Reifen hohe Aufmerksamkeit, vor allem wenn sie auch schon ein paar Jahre auf der Karkasse haben. Wie bei einem modernen Auto muss der Luftdruck der zusätzlichen Last angepasst werden.
- Werkzeug: Es kommt beim Umfang natürlich darauf an, wie handwerklich begabt der Oldtimerreisende ist; doch ein kleiner Werkzeugkasten gehört zusammen mit Wagenheber und Radkreuz in den Kofferraum. Dabei aber auf Qualität achten! Es gibt stilechte, in Lederhüllen eingerollte Werkzeugsortimente, die unter Umständen besser zur originalen Anmutung des Oldtimers passen, als zu dessen Reparatur.