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McQueens letzter Porsche bringt Rekorderlös

Das letzte McQueen-Auto

Der August war für Auktionshäuser und Bieter ein wahres Fest. Zahlreiche automobile Raritäten wechselten diesen Monat den Besitzer - und das zu Rekordsummen. In diese Reihe gesellt sich nun auch ein ganz besonderer Porsche 911 Turbo von 1976. Es war der letzte Wagen, den Steve McQueen kaufte…

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Der Wagen wurde vom Auktionshaus Mecum bei seiner Pebble Beach Auktion in Monterey, die vom 13. Bis 15. August stattfand, versteigert. Ein Estimate hatte der Auktionator nicht angegeben, aber das war auch nicht nötig. Die Historie des Wagens, mit dem „King of Cool“ als Erstbesitzer, und das zahlungskräftige Publikum von Pebble Beach taten ihr Übriges: 1,95 Millionen Dollar (etwa 1,76 Mio. Euro) brachte der Wagen ein - Rekord für einen Porsche 911 Turbo der Baureihe 930.

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Chad McQueen, Sohn des 1980 verstorbenen Steve McQueen, bestätigte, dass es sich um das letzte echte McQueen-Car handelt. Er erinnert sich noch genau, als der Wagen damals ausgeliefert wurde: „Ich konnte es kaum erwarten. Mein Vater war eine Woche lang weg und ich öffnete jeden Tag das Garagentor, startete den Motor und fuhr eine Runde.“

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Konkret handelt es sich bei dem Wagen um einen Porsche 911 (930) Turbo, Baujahr 1976, lackiert in „Slate Gray“. McQueen bestellte nur wenige Zusatzoptionen: Sonnendach, Außenspiegel auf der Beifahrerseite, Sperrdifferenzial und schwarze Sportsitze. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal ließ McQueen nachträglich hinzufügen: einen Schalter am Armaturenbrett, der die Rückleuchten separat ausschaltete. Gedacht war dieses spezielle Extra für den Fall, dass McQueen auf dem Mullholand Drive verfolgt wurde und seine Verfolger loswerden wollte. Der Motor war hingegen unangetastet: Der turboaufgeladene Dreiliter-Boxermotor leistet in der US-Version 234 PS bei 5500/min und war das erste Serienfahrzeug von Porsche mit Turbomotor. 1976 wurden 717 Exemplare des Modells in die USA geliefert, insgesamt waren es 1237 Wagen, bevor 1977 das Nachfolgermodell mit größerem Motor vorgestellt wurde.

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Später ließ McQueen noch die originalen 7- und 8-Zoll-Felgen durch 8- und 9-Zöller ersetzen, mehr Veränderung sah der Wagen aber nicht. Nach dem King of Cool hatte der Porsche aber noch weitere prominente Besitzer. Zunächst ging der Wagen an Filmproduzent Floyd Mutrux, darauf zu Schauspieler Paul Martin, Sohn von Dean Martin, der den Wagen bis zu seinem tragischen Tod bei einem Flugzeugabsturz 1987 besaß.

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Bis zur Auktion war Mike Ragalia seit 2008 der Besitzer, ein in den USA bekannter Autosammler und Restaurator. Ragalia erledigte nur die nötigsten Restaurierungs- und Wartungsarbeiten, damit der Wagen in möglichst originalem Zustand erhalten blieb. Der Porsche 930 Turbo kommt mit allen originalen Unterlagen, wie Verkaufsprospekt, Bedienungsanleitung, Werkstattrechnungen und Belegen über Reparaturen, Wartungshistorie, originalem Bordwerkzeug, sowie dem Echtheitszertifikat von Porsche.

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Ein Teil des Rekorderlöses kommt einem wohltätigen Zweck zu Gute, der Jungenschule The Boys Republic in Chino Hills. Steve McQueen war selbst in der Schule für schwer erziehbare Kinder, die ihn laut eigener Aussage vor einem Leben im Gefängnis bewahrte. Daher fühlte sich McQueen bis zuletzt sehr verbunden mit der Schule, die sein Leben in die richtigen Bahnen gelenkt hatte, und unterstützte sie stets. Diese Unterstützung führte nun sein letzter Wagen, der Porsche 930 Turbo, 35 Jahre nach dem Tod des Schauspielers fort.

Und hier noch das offizielle Video mit einer kleinen Dokumentation des Porsche von Mecum Auctions: