Karl Ludvigsen erhält den Goldenen Kolben 2016
- 06. Januar 2016
- Red. OLDTIMER MARKT
Ehrung für Ludvigsen
Karl Eric Ludvigsen bekommt vom Forum für Fahrzeuggeschichte, kurz F-kubik, den "Goldenen Kolben 2016" verliehen. Die Auszeichnung, die die Mitglieder von F-kubik im Rahmen der Bremen Classic Motor Show überreichen, wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit vergeben, die mit besonderem Einsatz authentische Fahrzeuggeschichte in ihrer Vielfalt recherchiert, dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Erster Preis aus Deutschland
Ludvigsen ist dabei ein ganz besonderer Preisträger, denn der "Goldene Kolben" ist bei weitem nicht die erste Auszeichnung, die dem Amerikaner skandinavischer Abstammung zuerkannt wird. Ludvigsen ist in vergangener Zeit in vielen Ländern für seine Werke ausgezeichnet worden - in Deutschland allerdings noch nie. Was verwundert, denn schließlich ist er auf dem deutschsprachigen Büchermarkt seit 35 Jahren mit vielen erfolgreichen Titeln präsent.
Aus der Autoindustrie
Ludvigsen wuchs westlich von Detroit in der Autostadt Kalamazoo, Michigan/ USA, auf, studierte Maschinenbau am Massachusetts Institute of Technology sowie Industriedesign am Pratt Institute. Er erlangte zahlreiche Verdienste um Sicherheit im Automobilwesen, etwa als Gründer der Motor Racing Safety Society. Bei General Motors arbeitete er als Konstrukteur, bevor er zu Fiat Motors of North America ging und dort als Vice President unter anderem verantwortlich war für das Ferrari-Marketing in ganz Nordamerika. Ab 1980 war Ludvigsen Vice President bei Ford of Europe, wobei er für Ford die Motorsportaktivitäten in ganz Europa leitete.
Über 35 Auto-Bücher
1983 machte er sich selbständig und gründete in London das Beratungsbüro Euromotor für die internationale Automobilindustrie, ferner ein Unternehmen zur systematischen Recherche und Aufarbeitung automobilhistorischer Belange. Da kannte ihn die Branche bereits als fach- und sachkundigen Experten für alle Sparten des Automobil-Marketing und -Managements. Denn Ludvigsens journalistische Betätigung fand schon in den fünfziger und sechziger Jahren in der Branche Anerkennung; seine mehr als drei Dutzend zum größten Teil auch in deutscher Sprache erschienenen Bücher gehören zu den bedeutendsten Werken zum Thema Automobilgeschichte.
Von Ascari bis Wankel
Zudem schrieb er für Motor Trend, Auto Age, Sports Car Illustrated, Automobile Quarterly und zahlreiche weitere Magazine. Seine exzellent geschriebenen Bücher verfasste er zu Themen über Mercedes-Benz, Porsche, Opel, Chevrolet Corvette, Ferrari, Volkswagen. Ferner entstanden zahlreiche weitere Monografien und technische Abhandlungen, etwa über die Geschichte des V12- oder des Wankelmotors. Ebenso veröffentlichte er Biografien über Stirling Moss, Jackie Stewart, Juan Manuel Fangio, Dan Gurney, Bruce McLaren, Emerson Fittipaldi und Alberto Ascari. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Oldtimer-Liebhaber bereits ein Buch von Ludvigsen im heimischen Regal stehen hat, ist also recht groß…