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Jetzt aber sicher!

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Vor genau 40 Jahren zeigten die Rüsselsheimer in London auf der zweiten ESV-Konferenz (International Technical Conference on the Enhanced Safety of Vehicles) ihre Vorstellung von einem sicheren Kompaktwagen. Auf Basis des im Jahr zuvor präsentierten Kadett C durften sich die Ingenieure zum Thema Sicherheit mal so richtig austoben. Dabei war der Name Programm: OSV steht für Opel Safety Vehicle und die Zahl 40 für die Frontalaufprall-Geschwindigkeit in Meilen pro Stunde, auf die der Wagen ausgelegt ist. Trotz der erweiterten Sicherheitsausstattung blieb das Fahrzeuggewicht dabei unter einer Tonne.

Alle Register in passiver Sicherheit gezogen

Vor allem die großflächigen Stoßfänger fallen direkt ins Auge. Durch die Füllung mit Polyurethan-Schaum weisen sie absorbierende Eigenschaften auf. Zusätzlich kommen an der Front schaumgefüllte Längsträger zum Einsatz, die bei Aufprallgeschwindigkeiten von mehr als acht Kilometer pro Stunde kontrolliert brechen. Bei Zusammenstößen unterhalb dieses Tempos fängt die Schaumstruktur so viel Energie ab, dass es zu keiner bleibenden Deformation kommt - gut für’s Budget des Besitzers. Auch in den Schwellern und den Türen sorgt der PU-Schaum für erhöhte Sicherheit im Falle eines Seitenaufpralls. Verstärkte Dachholme und über eine Gurtkonstruktion im Dach verankerte Rückenlehnen der Vordersitze erhöhen die Stabilität der Fahrgastzelle. Selbst die Windschutzscheibe haben die Ingenieure zur Erhöhung der Karosseriesteifigkeit mit der Karosserie verklebt.

Inhaltsbild Auch die aktive Sicherheit kommt nicht zu kurz

Im Cockpit kontrolliert das zentrale Warnsystem von Hella verschiedene Funktionen und zeigt eventuelle Fehler an. Vier zusätzliche Leuchten hinter der Heckscheibe signalisieren Notbremsungen und dienen als Warnblinkleuchten. Ihre hohe Positionierung macht sie für die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer besser sichtbar. Für optimale Sicht sorgt auch der zweigeteilte Rückspiegel, dessen unterer Teil den toten Winkel auf ein Minimum reduziert. Die minimalistisch ausgeführten Kopfstützen der Vordersitze sind kein Design-Gimmick, sondern gewährleisten dem Fahrer eine möglichst gute Sicht nach hinten. Für Übersicht und Sicherheit sorgt auch das aus Gurten konstruierte Rückhaltsystem für die Köpfe der Fondpassagiere. Vorne kommen sogar schon automatische Gurtstraffer zum Einsatz.

Tests bestanden

Die getroffenen Maßnahmen zeigten dann auch im Crashtest ihre Wirkung: Nach dem frontalen Aufprall mit Tempo 65 gegen eine feststehende Barriere ließen sich noch alle vier Türen ohne Werkzeugeinsatz öffnen. Beim frontalen 50 km/h-Crash gegen einen Mast konnte der OSV 40 ebenso überzeugen wie beim Heckaufprall, dem seitlichen Einschlag in einen Pfahl und dem Überschlagstest bei Tempo 48. Immerhin einer der Versuchswagen durfte überleben und steht heute in der Sammlung von Opel Classic in Rüsselsheim.

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