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Hoch hinaus

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Die Flossen zum Himmel

Am 3. Februar 1948 begann die Produktion der neuen Cadillac-Modelle mit einem stilprägenden Element, das in den nächsten Jahren noch für viel Furore sorgen sollte: der Heckflosse. Erstmals bekam nun auch ein Serienfahrzeug zwei an ein Seitenruder eines Flugzeugs erinnernde Flossen verpasst. Schon vorher warteten einige Konzeptautos und windschlüpfige Prototypen mit einem ähnlichen Leitblech auf, meist jedoch mittig angebracht und tatsächlich mit einem aerodynamischen Sinn versehen. Der 1948er Cadillac (Bild oben) trug seine beiden noch verhalten großen Flossen jedoch nur zur reinen Zierde. Die Inspiration zu den beiden Finnen kam dem verantwortlichen Designer Harley Earl beim intensiven Betrachten der Lockheed P-38 Lightning.

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Das Raketen-Zeitalter

In den Folgejahren kam nahezu kein amerikanisches Auto mehr ohne Heckflossen aus und das Designelement schwappte - mit etwas Verspätung - auch über den großen Teich nach Europa. Selbst so konservative Firmen wie Mercedes-Benz widersetzten sich der Mode nicht. Freilich verkauften die Stuttgarter ihre Heckflossen als Einparkhilfe und nannten sie "Peilstege". Der absolute Höhepunkt der Flossenära war unbestritten im Jahr 1959 erreicht. Niemals ragten die Flossen höher und ausschweifender als bei jenem Modelljahrgang in die Luft, gerne auch diagonal oder waagrecht angeordnet (im Bild 1959er Chevrolet Impala). Wie kaum ein weiteres Symbol symbolisierten die Heckflossen den Eintritt ins moderne Raketenzeitalter und prägten ein ganzes Jahrzehnt voller Fortschrittsglauben. Erst Anfang der sechziger Jahre war wieder mehr nüchterne Sachlichkeit gefragt und die Flossen begannen allmählich wieder zu schrumpfen.