Ein großer Gestalter tritt ab

Der italienische Designer Giorgio "Giorgetto" Giugiaro geht in den wohlverdienten Ruhestand. Anfang des Monats verkauften er und sein Sohn Fabrizio die letzten 9,9 Prozent Firmenanteile an der von ihm gegründeten Firma Italdesign Giugiaro an Audi. Bereits 2010 erwarb Audi schon 90,1 Prozent an Italdesign. Bis zuletzt war der 1938 geborene Giugiaro in seiner Designschmiede tätig, nun zieht er sich zurück und widmet sich seinen Hobbies.

Eine Bilderbuchkarriere

Giugiaro begann seine Designerlaufbahn 1955 bei Fiat, wechselte aber bereits vier Jahre später zu Bertone, wo er Leiter des Styling Centers wurde. Giuseppe Bertone förderte und prägte den jungen Gestalter nachhaltig. Zu den ersten in Serie gegangen Entwürfen Giugiaros zählen das Simca 1000 Coupé und der Alfa Romeo 2600 Sprint. Ab 1965 übernahm er die Leitung des styling Centers und der Prototypenabteilung bei Ghia, ehe er sich 1967 schließlich mit der Firma Italdesign Giugiaro selbstständig machte.

Sein eigener Chef bei Italdesign

Dort zeichnete er für unzählige Fahrzeugentwürfe von Serienfahrzeugen vom Sport- bis zum Kleinwagen verantwortlich. Einer seiner bekanntesten Entwürfe ist sicherlich der Volkswagen Golf 1, aber auch so scheinbare Gegensätze wie Lotus Esprit und Fiat Panda entsprangen seiner Feder. Parallel dazu präsentierte seine Firma auch immer wieder spektakuläre Prototypen wie den Maserati Boomerang (Bild unten). Aber auch andere Alltagsgegenstände wie Kameras und Uhren bekamen von Italdesign den passenden Look verpasst.

Giorgetto Giugiaro wurde unzählige Male für seine Arbeiten ausgezeichnet und in die Automotive Hall of Fame aufgenommen, im Jahr 1999 gar zum Automobildesigner des Jahrhunderts gewählt.