Gemeinsame Sache
- 18. November 2014
- Red. OLDTIMER MARKT
Bewegte Geschichte
Das Kölner Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) restauriert mit Unterstützung von Ford einen Transit der ersten Baureihe.
Nachdem das Fahrzeug lange Zeit als Ausstellungstück auf einem Stellplatz der Stadt sein Dasein fristete, brachten DOMiD-Mitarbeiter den Transporter mit bewegter Vergangenheit zurück ins Werk. In den 1970er- und 1980er-Jahren nutze eine türkische Familie in Deutschland den Transit, bevor ihn sein Besitzer in die Türkei umsiedelte. Dort schlug der Ford ein neues Kapitel in seinem Autoleben auf: Mehrere hunderttausend Kilometer auf Istanbuls Straßen spulte er als „Dolmus“-Sammeltaxi ab.
Fahrbare Migrationsgeschichte
Als Zeichen fahrbarer Migrationsgeschichte kaufte das Dokumentationszentrum den Wagen 2005 für den Archivbestand. Denn als im Jahr 1961 die Transit-Fertigung anlief, startete zeitgleich auch das Anwerbeabkommen türkischer Gastarbeiter der Bundesrepublik.
Für die dadurch ins Land geholten Arbeitsmigranten ist der Transporter ein besonderes Symbol, denn er war nicht nur ein fahrbarer Untersatz, der viel Platz für Familie bot, sondern auch treuer Begleiter auf dem langen Weg in den Heimaturlaub. Viele der damals gebauten Modelle fanden so ihren Weg Richtung Bosporus.
Heute führt die Route genau anders herum, denn mittlerweile baut Ford den Transit in der Türkei. Im April 2010 verließ schon das sechsmillionste Exemplar das Werk in Kocaeli.