Die Geburtsstunde der heißen Škoda
- 30. Mai 2014
- Red. OLDTIMER MARKT
Vor vierzig Jahren verwendete Škoda das Kürzel RS erstmals als Modellbezeichnung. Die Rennwagen 180 RS und 200 RS gelten heuten als die ‚Ur-RS‘ der Marke. Grund für die Entwicklung ist der Wunsch gewesen, auch in höheren und großvolumigen Rennklassen an den Start zu gehen und sich mit international erfolgreichen Marken auf der Rennstrecke zu messen.
Radikales Motorsport-Gerät
Nach nur einem halben Jahr Vorbereitungszeit präsentierte Škoda im Frühjahr 1974 drei Supersportler (ein 180 RS, zwei 200 RS), die im Juni des gleichen Jahres erstmals bei einem offiziellen Motorsport-Wettbewerb starteten, der damaligen Rallye Škoda. Unter der Haube der Boliden kam ein 163 PS starker Zweilitermotor mit oben liegender Nockenwelle zum Einsatz. Die Spitzengeschwindigkeit des ŠKODA 200 RS lag bei 210 km/h. Neben seiner Beschleunigungskraft und hoher Top-Speed überzeugte der Renner mit guter Straßenlage, begünstigt durch eine neu entwickelte Längslenker-Hinterachse. Das Getriebe stammt von Porsche.
Mehr Seriennähe für die Motorsportbasis
Die positiven Erfahrungen mit dem 200 RS liessen bei den Škoda Verantwortlichen schnell den Entschluss reifen, ein Fahrzeug für den breiten Rennsporteinsatz zu bauen. Nur ein Jahr später, zur Rennsaison 1975, fuhr der ŠKODA 130 RS auf die Bühne des internationalen Rennsports und mischte im Osten Europas bei Rallyes und im Rundstreckensport bis Anfang der achtziger Jahre kräftig mit. Viele Motorsport-Fans kennen den 130 RS auch heute noch als ‚Porsche des Ostens‘.
Seine größten Triumphe feierte der 130 RS mit dem Doppelsieg bei der Rallye Monte Carlo 1977 in der Kategorie bis 1,3 Liter Hubraum und dem Sieg in der Tourenwagen-Europameisterschaft 1981. Auch bei den wichtigsten tschechischen Wettbewerben wie der Barum Rallye, der Bohemia Rallye oder der Sumava Rally erreichte der Sportler zahlreiche Siege.
140 PS aus 1,3 Litern
Motorisiert ist der heckgetriebene Rennwagen mit einem 140 PS starken 1,3-Liter-Vierzylinder. Die rennsportliche Auslegung erfolgt unter anderem durch Weber-Vergaser, einen Achtkanal-Zylinderkopf und die Trockensumpfschmierung. Der rund vier Meter lange, 1,72 Meter breite und nur 1,34 hohe Renner bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h. 1981 kommt das Produktionsende des 130 RS und erst zwanzig Jahre später besinnt sich die Marke wieder des sportlichen Kürzels in der Modellbezeichnung.