Die erste Cobra kommt unter den Hammer
- 30. Juni 2016
- Red. OLDTIMER MARKT
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Über 50 Jahre in der Hand seines Erbauers. Die erste Shelby Cobra kommt Mitte August in Monterey unter den Hammer
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CSX 2000 hat im vergangen halben Jahrhundert so einiges erlebt und ist in Würde gealtert – war aber jederzeit fahrfähig und wurde nie restauriert
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Wie 1962: Der 260er Ford ist tatsächlich noch immer der originale Motor – ebenso wie das Getriebe
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CSX 2000 noch unlackiert in der Werkstatt von Dean Moon. Mittig im Hintergrund ist Carroll Shelby zu erkennen
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Die Lederbezüge sind vermutlich nicht mehr die ersten, haben aber auch schon einiges mitgemacht
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Sitzt, passt und hat Luft: Der Ford-V8 mit 260 Cubic Inch hat es etwas eng im verstärkten AC-Ace-Chassis
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Shelby startete seine Fahrzeugproduktion mit der Nummer 2000. Warum? Seine Antwort: Warum nicht?
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Fit wie eh und je: Carroll Shelby selbst ließ es sich nicht nehmen, sein Auto persönlich zu warten
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Letzte Arbeiten an der Technik, bevor Dean Jeffries die Lackierpistole schwingen konnte – was noch öfter passieren sollte
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Noch ohne Schlangen-Logo: Das frühe Cobra-Emblem
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Patinert und mit viel lebendiger Geschichte: CSX 2000
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Das erste Pressefoto der Shelby Cobra. Die Farbe (hier leider nicht erkennbar) hat noch mehrfach gewechselt, der Rest nicht
Carroll Shelbys eigene Cobra
CSX 2000 - was für Viele nur wie ein kryptisches Kürzel anmutet, lässt Cobra-Kenner mit der Zunge schnalzen. Denn CSX 2000 ist nichts anderes, als die erste Shelby Cobra überhaupt. Das Auto, mit dem die Erfolgsgeschichte begann. Das Auto, mit dem Carroll Shelby auf den Messen hausieren ging, um genügend Kunden zu gewinnen. Das Auto, das Shelby selbst von Anfang an bis zu seinem Tod besessen hat.
RM Sothebys bringt diese Rarität nun erstmals auf den Markt. Auf der Auktion in Monterey, Arizona am 19. und 20. August kommt der Wagen zusammen mit CSX 3178, einer Cobra 427 mit Automatikgetriebe (!), die ebenfalls aus Shelbys persönlichem Besitz stammt. Einen Schätzpreis will das Auktionshaus bisher nicht veröffentlichen, doch es darf mit einem neuen Rekordpreis für eine Cobra gerechnet werden.
Der Beginn einer großen Geschichte
CSX 2000 kam im Februar 1962 als Chassis mit unlackierter Aluminiumkarosserie vom bristischen Hersteller AC in die USA. Dort, oder genauergesagt in der legendären Werkstatt von Dean Moon (Shelby hatte noch keine eigene Werkstatt vorzuweisen) bekam das Auto den 260 Cubic Inch (4260 Kubikzentimeter) großen Ford V8 und das Viergangschaltgetriebe implantiert. Der bekannte Hot-Rod-Bauer Dean Jeffries lackierte CSX 2000 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in strahlendem Gelb. Erst Jahre später bekam dieser als Entlohnung dafür im Gegenzug einen Rennmotor für seinen Manta Ray-Hot Rod.
Lackkleid wechsel’ dich
Um vorzugaukeln, dass Carroll Shelby bereits mehrere fertige Fahrzeuge vorweisen konnte, wurde der von Anfang an Cobra getaufte Wagen für beinahe jeden Auftritt auf Messen und für jede Testfahrt in Zeitschriften umlackiert. Der Plan ging auf, und schon bald konnte Shelby wirklich mit der Serienfertigung beginnen. Seinerzeit noch in den Hallen von Lance Reventlow, der einige Jahre vorher mit seinen Scarab-Rennwagen für einige Furore sorgte. Der Rest ist Geschichte, und die Cobra wurde zur Ikone, zum vermutlich amerikanischsten Sportwagen überhaupt - und das trotz der britischen AC-Gene.
Immer in erster Hand
Carroll Shelby trennte sich nie von CSX 2000. Im Gegenteil, er fuhr das Auto, das als einzige Cobra überhaupt innenliegende Bremsscheiben an der Hinterachse aufweist, regelmäßig und wartete es sogar selbst. Heute zeigt die erste Cobra sichtlich die Spuren ihres anfangs harten Lebens als Test- und Versuchswagen. Doch noch immer arbeitet der erste Motor und das erste Getriebe in CSX 2000 und auch die Speichenräder sind noch die 1962 montierten Exemplare.