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Der vergessene Wankel

Der andere Hersteller von Wankelautos

Wenn das Thema auf Autos mit Wankelmotor fällt, kommen direkt Marken wie NSU und Mazda ins Spiel. In Deutschland ist vor allem der Mercedes C111 aufgrund seiner radikalen Form und seinen guten Fahrleistungen im Gedächtnis hängen geblieben. Doch auch Citroën wagte einst den Einstieg in den Bau von Autos mit Kreiskolbenmotor. Neben dem eher experimentellen M35 der lediglich als Feldversuchsträger diente, brachten die Franzosen tatsächlich ein echtes Serienauto mit dem Wankelantrieb auf den Markt - und kaum einer hats gemerkt. Denn die revolutionäre Technik verbarg sich in der Hülle des ab 1970 verkauften GS. Einziges optisches Erkennungsmerkmal: der Schriftzug "birotor" mit einem stilisierten Trochoiden.

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Laufruhe und Drehfreude

Vor 40 Jahren, im Herbst 1973, präsentierte Citroën auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt den GS birotor. Der Zweischeiben-Wankelmotor bot im Vergleich zur herkömmlichen Motorisierung des Citroën GS dank einer außergewöhnlichen Laufruhe und Drehfreude ein völlig neues Fahrgefühl.
Inhaltsbild Der perfekt ausgewuchtete Birotor arbeitete nahezu vibrationslos, daher war auch sein Geräuschpegel bis in die höchsten Drehzahlbereiche extrem niedrig. Der wassergekühlte Zweischeiben-Wankelmotor war mit acht Hauptelementen vergleichsweise einfach aufgebaut: Neben zwei Trochoiden und einem Zwischenteil zur Trennung der beiden Trochoiden verfügte der Birotor über zwei Seitenteile vorne und hinten, zwei Kreis-Kolben, auch Rotor genannt, sowie die Motorwelle mit zwei Exzentern.

Alles anders und ein jähes Ende

Tatsächlich hatte der ab März 1974 verkaufte GS birotor mit dem Ottomotor-GS nur wenig gemein. Unterm Blech verbarg sich eine komplett andere Bodengruppe, weil der Kreiskolbenmotor quer und nicht längst eingebaut werden musste. Und auch sonst war nahezu alles an den anderen Antrieb angepasst, freilich ohne, dass irgendwer Notiz davon nahm.

Inhaltsbild Doch trotz allem Aufwand war dem Konzept kein Glück beschieden. Die Energiekrise in den siebziger Jahren ließ erstmals Verbrauchswerte in den Mittelpunkt der Käufer rücken. Und in eben diesem Punkt war das Wankelkonzept dem Ottomotor deutlich unterlegen. Auch sorgte die aufwendige Fertigung für einen recht hohen Neupreis (seinerzeit rund 25.000 Franc), was natürlich auch den wenigsten Kunden zusagte. So war bereits im März 1975 nach gerade einmal 847 gefertigten Exemplaren wieder Schluss. Citroën zog noch früh genug die Reißleine, ehe die Wagen in den Export gingen. Anschließend versuchte der Hersteller sogar die bereits ausgelieferten Wagen zurückzukaufen und zu verschrotten! Nach Expertenmeinung haben nur etwa 300 Exemplare den Exodus überlebt. Nicht zuletzt deshalb gehört der GS birotor heute zu den absoluten Raritäten.

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