Willy Oesterle – Rennfahrer und Visionär
- 30. Oktober 2024
- Jan Skibinski
Am vergangenen Freitag verstarb die deutsche Motocross-Legende Willy Oesterle im Alter von 92 Jahren. Oesterle, geboren im September 1932 in Rudersberg, war ein Pionier und Ideengeber im Motocross-Sport. Er begann seine Karriere in den 1950er Jahren und wurde mehrfacher deutscher Meister. Bekanntheit erlangte er vor allem für seine bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der Zweitakt-Technik, die den Sport nachhaltig prägten.
Bereits in den 1950er Jahren begann Oesterle mit dem Geländesport und wurde Werksfahrer bei DKW und Maico. Seine Karriere nahm in den 1960er Jahren nach einem Unfall eine neue Wendung, als er sich der Konstruktion eigener Motorräder widmete. Mit seinen Oepo-Maschinen, die er gemeinsam mit Ingenieur Ulrich Pohl entwickelte, gewann er auch internationale Rennen. Besonders hervorzuheben ist sein Sieg beim Motocross der Nationen in Brühl, wo er als erster Fahrer mit einer Zweitakt-500er bei einem Grand Prix triumphierte.
Die Oepo-Motorräder waren für ihre innovativen technischen Lösungen bekannt. Zunächst setzte das Team auf einen 500ccm Zweitakt-Zweizylinder, der aus zwei 250er Maico-Zylindern bestand. Hubert zu Hohenlohe half ihnen, einen 400ccm Einzylinder-Zweitaktmotor zu entwickeln, der leichter und leistungsfähiger war. Diese Maschinen waren bereits mit Expansionsauspuffen ausgestattet. Willy Oesterle war nicht nur ein herausragender Fahrer, sondern auch ein leidenschaftlicher Entwickler, der den Motocross-Sport in Deutschland nachhaltig beeinflusste. Er war auch Mitbegründer des MSC Wieslauftal, der auch heute noch sehr aktiv im Bereich Motocross ist. Er findet in seinem Heimatort Rudersberg auch seine letzte Ruhestätte.