Wie bei Seat alles begann
- 16. November 2018
- Red. OLDTIMER MARKT
Es gibt Marken, die sind im heutigen Straßenbild allgegenwärtig, aber auf Oldtimertreffen eine Ausnahmeerscheinung. Dabei haben auch diese Autohersteller eine Tradition vorzuweisen, die meist lange vor dem Zeitpunkt beginnt, als deren Fahrzeuge hierzulande erstmals angeboten wurden.
Ein solcher Fall ist Seat. Der spanische Hersteller feiert nämlich gerade das 65. Jubiläum seines ersten gebauten Autos. Am 13. November 1953 rollte der erste Seat 1400 mit dem amtlichen Kennzeichen B-87.223 vom Band. Das damals noch junge Unternehmen war erst drei Jahre zuvor gegründet worden und beschäftigte im Werk Zona Franca bei Barcelona 925 Arbeiter. Diese montierten im ersten Produktionsjahr pro Tag lediglich fünf Fahrzeuge, die als CKD-Bausätze (CKD = completely knocked down, auf deutsch: totalzerlegt) von Fiat in Italien kamen. Die viertürige Limousine erfreute sich zunächst sowohl als exklusives Dienstauto für staatliche Behörden als auch als öffentliches Taxi größerer Beliebtheit im Land. Der Verkaufspreis betrug damals 117.000 Peseten – das wären nach heutigem Wechselkurs etwa 705 Euro.
Im ersten Produktionslauf, der 1954 endete, wurden insgesamt 1345 Exemplare des ersten Seat gefertigt. Allerdings war das nur der Anfang. In den Folgejahren wurde die Fahrzeugfamilie fortlaufend modernisiert und erweitert: 1400 A (1954), 1400 B (1956) und 1400 C (1960). So gab es vom B beispielsweise eine Lieferwagenausführung namens Comercial.
1955 kam Seat bereits auf 3000 Auslieferungen, wobei die Fahrzeuge aus fast ausschließlich inländisch gefertigten Bauteilen gebaut wurden. 1956 liefen schon 7000 Fahrzeuge vom Band, im Jahr darauf 10.000 Stück. Am Ende kam der Seat 1400 auf immerhin 98.978 Einheiten.