Wachgeküsst: Oldtimer mit TÜV für unter 1000 Euro
- 12. Februar 2021
- Gregor Schulz
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Wachgeküsst: 200 Euro wollte der Verkäufer für den AX haben, der seit acht Jahren auf dem Hinterhof einer Werkstatt schlummert
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Bestandsaufnahme und erste Schritte: Noch bevor sich ein Rad gedreht hat Zündkerzen raus und Rostlöser durch die Bohrungen
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Auf dem Anhänger zur Waschbox und runter mit dem Dreck der vergangenen acht Jahre
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Frische Batterie, Ölwechsel, Kontrolle von Karosserie und Auspuffanlage – einige der Schritte können problemlos auch von Laien durchgeführt werden
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Ganz ohne Fachwerkstatt geht es nicht. Doch dank einfacher Technik und guter Ersatzteilversorgung bleiben die Kosten im Rahmen
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Er fährt! Für rund 1000 Euro mit frischem TÜV und großem Service. Günstiges und ungefiltertes Mobilitätvergnügen – perfekt geeignet zum Beispiel für den Schraubernachwuchs
OLDTIMER-MARKT-Redakteur Gregor Schulz küsste einen Citroën AX wach, der vor Jahren vor der Verschrottung gerettet wurde und seither im Dornröschenschlaf dämmerte. 200 Euro für einen Wagen – der mit 30 Jahren formell gesehen im Oldtimer-Alter angekommen ist
Eine Chance für den Nachwuchs
"Oldtimer sind teuer", hört man immer wieder und der Hobbyeinstieg besonders für junge Leute unbezahlbar. Wir liefern in OLDTIMER MARKT 2/2021 den Gegenbeweis: Der Citroën AX kostete mit frischem TÜV und großem Service knapp unter 1000 Euro.
Klar, der eine oder andere mag angesichts des französischen Kompakten die Nase rümpfen, aber er ist 30 Jahre alt, zwölf Jahre älter als ein Fahrschüler 2021. Hätte ich mir zum 18. ein 30 Jahre altes Auto zugelegt, wäre es von 1962 gewesen und schon damals ein untadeliger Oldtimer. Unsere Wahrnehmung ist getrübt, da Autos seit den Achtzigern länger halten und sich formal weniger verändert haben, als in den Jahrzehnten zuvor.
"Es geht also: Ein 30 Jahre altes Auto, fahrbereit, mit frischem TÜV und großem Service knapp unter 1000 Euro"
Gregor Schulz zieht nach dem Selbstversuch Bilanz
Dafür tat sich unter dem Blech um so mehr. Der herrlich simple AX ist einem Auto der Sechziger viel näher, als einem von heute. Es muss natürlich kein AX sein. Auch Opel Corsa A oder VW Polo 86C bieten für ganz wenig Geld ungefiltertes Mobilitätsvergnügen und eine günstige Gelegenheit, sich mit analogem Autofahren ohne DSG, Assistenzsysteme, ja sogar ohne Servolenkung und elektrische Fenster anzufreunden. Und mit dem Selbstschrauben, abgesehen vielleicht vom Zahnriemenwechsel.
Wer mit finanziell denkbar geringem Aufwand auf den Geschmack kommt, kauft sich später womöglich einen etablierten Oldtimer. Auch die meisten Pagoden-SL haben Kurbelfenster und ganz bestimmt kein ABS. (gs)
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Opel Corsa A und VW Polo – ungefiltertes Mobilitätsvergnügen für wenig Geld